Whisky 3D – Februar 2015

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Im Moment hat man ja so ein Bisschen den Eindruck, als ob der Winter einfach nur weiter ins neue Jahr verschoben worden wäre, denn die letzten Tage wird es ja eher kälter als wärmer. Da kommt ein Whisky 3D doch ganz recht um sich von innen heraus zu wärmen.

Das hatte sich auch Chris gedacht, der leider krank im Bett dem Event fern bleiben musste. Kurzerhand hatte er Uli das Motto „Medizinische“ zugehustet. So führte uns Uli dann gewohnt souverän durch den Prophylaxe-Abend.

Wenn das Motto schon „Medizinische“ heißt kann man als Whisky-Liebhaber davon ausgehen, dass einen ein rauchiger und torfiger Abend erwartet – und in dieser Hinsicht sollten wir auch nicht enttäuscht werden.

 

Whisky No.1

Unseren Eichwhisky, der uns schon seit über einem Jahr begleitet, spare ich an dieser Stelle aus.
Wie zuletzt eigentlich immer, fand auch diese Verkostung wieder als Blind-Verkostung statt. Ein Blick ins Glas des ersten Whiskys zeigte eine blass-gelbe Farbe. Der Whisky hat also vom Fass nicht all zu viel Farbnoten abbekommen.
Beim Nosing zeigte sich der erwartete Rauch zusammen mit Beeren-Fruchtnoten. Auch auf der Zunge entfalteten sich angenehme Rauchnoten. Dabei assoziierte ich eher trockenes Feuerholz als schweren Rauch. Ein leicht pfeffriger Abgang ließ auf eine eher kurze Reifezeit schließen (für schottische Verhältnisse). Da phenolige Noten fehlten, konnten wir Destillen wie Laphroaig und Ardbeg ausschließen.

Bewertet wurde der Whisky recht einheitlich mit Noten zwischen 5 und 7 was ihm eine wirklich gute Gesamtwertung von durchschnittlich 5,9 Punkten bescherte. Am Ende des Abends sollte sich herausstellen, dass schon dieser erste Whisky der Tagessieger war.

Ledaig

Es handelte sich um einen 9 Jahre alten Ledaig. Der von der Tobermory Destillerie gebrannte Whisky wurde vom unabhängigen Abfüller Vintage Malt Whisky Company Limited unter dem Markennamen The Coopers Choice abgefüllt. Der Single Cask Whisky wurde unfiltriert mit 46 % abgefüllt.

Platz 1 – 5,9 Punkte

Whisky No. 2

Auf den Ledaig folgte dann ein Whisky für den ich mich gar nicht so erwärmen konnte, obwohl ich die Whiskys der Brennerei ansonsten durchaus schätze. Ulis Hinweis, dass in die Flasche kein Ausgießer passt, half uns aber nicht wirklich bei der Bestimmung der Herkunft.

Schon das Nosing ließ bei mir keine Freude aufkommen. Das Aroma einer frisch aufgerissenen Packung Teelichter in Verbindung mit ein wenig Wacholder wollte meiner Nase so gar nicht schmeicheln.
Die Farbe, die Vorfreude auf gute Holznoten machte, täuschte aus meiner Sicht ebenfalls. Der Geschmack war sehr extrem und hatte für mich den Charme von modrigem und nassen Holz. Am Gaumen blieb der Whisky bei mir auch eher flach und ohne bemerkenswerten Abgang.

Zum Glück für den Whisky sahen das durchaus einige Mitstreiter deutlich anders, so dass der Whisky am Ende Tages-Zweiter mit durchschnittlich 5,8 Punkten wurde. Bei mir brachte er es nur auf 4 Punkte.

Und das obwohl ich ansonsten durchaus ein Kilchoman Fan bin. Die kleine Farm-Destillerie zählt sonst durchaus zum Kreis meiner bevorzugten Destillen. Aber der Loch Gorm bekam bei mir keinen Fuß auf den Boden. 5 Jahre wurde der Whisky gelagert und ebenfalls (Wie die Nummer 1) mit 46 % abgefüllt. Von den im Marketingtext beschriebenen Aromen konnte ich persönlich kaum welche finden.

kilchomen

Platz 2 – 5,8 Punkte

 

Whisky No. 3

Whisky Nummer 3 war dann mein persönlicher Tagessieger. Das er beim unserem Tasting nur den 3. Platz belegte zeigt, dass mein Geschmack nicht immer dem Mainstream entspricht. Man muss allerdings auch sagen, dass dieser letzte Whisky der am kontroversesten bewertete Whisky ist, den wir in einem Tasting bislang gehabt haben. Die Wertung schwankte zwischen 0 und 8 Punkten.

Die Nase füllte ich sofort mit kaltem Rauch und leichten, süßlichen Veilchennoten. Berücksichtigt man den Geschmack des Whiskys ist die Nase geradezu dezent und zurückhaltend. Einmal im Mund entfalten sich explosionsartig Rauch und Holz. Eine süßliche Note, kraftvolles Volumen und ein langer Abgang mit lakritzigen Noten runden den Geschmack ab. Ein paar Tropen Wasser schließen den Whisky noch weiter auf und verstärken die süßlichen Orangennoten.

Der Whisky wurde in Fassstärke vom unabhängigen Abfüller Spirit & Cask Range abgefüllt. Satte 59,4% sorgen für das wuchtige Volumen des Maximum Peat No. 16. Erstaunlich ist, dass dieser Fassstärken-Whisky trotz einer kurzen Lagerzeit von nur 4 Jahren nur wenig pfeffrige Noten aufweist, was sonst ein klassisches Merkmal junger Malts ist. Der Whisky wurde aus 2 Fässern kreiert, ist also kein Single-Cask Whisky.

In der Gesamtwertung kam der Whisky nur auf Platz 3 mit 5,4/10 Punkten

Maximum Peat

Platz 3 – 5,4 Punkte