Gute Messer – Damit schneiden Spaß macht

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Wenn man so wie ich gerne kocht, dann sind gute Messer einfach unverzichtbar. Es macht viel mehr Spaß sich in der Küche auszutoben, wenn das „Schnippeln“ leicht von der Hand geht.

Ich habe schon eine ganze Reihe Messer in meiner Küche, dass muss ich wirklich zugeben, doch inzwischen haben sich ein paar wenige Favoriten heraus kristallisiert, die ich täglich und immer wieder gerne zur Hand nehme.

Doch was macht für mich denn ein gutes Messer aus? Im Internet kann man dazu ja eine ganze Menge an fundierten Infos bekommen, inklusive Anweisungen zum nachschärfen, der „artgerechten“ Behandlung und der dazugehörigen Schnitttechniken.
Dazu kommt eine preisliche Bandbreite, die nach oben offen ist.

Ich persönlich habe folgende Ansprüche an ein gutes Messer:

  • Es muss gut in der Hand liegen
  • Es sollte gut schneiden und der Kraftaufwand den man benötigt sollte sich in Grenzen halten
  • Es sollte lange scharf bleiben
  • Es sollte vielseitig sein
  • Es sollte gut nachzuschärfen sein
  • Das Preis/Leistungsverhältnis sollte stimmen

Zwei Dinge haben sich für mich persönlich herauskristallisiert, als ich auf der Suche nach meinen perfekten Messern war. Erstens habe ich die Vorzüge von Carbon-Stahl Messern kennengelernt. Ich habe mehrere getestet und festgestellt, dass ausnahmslos alle Testkandidaten extrem scharf waren und diese Schärfe auch lange beibehielten. Die Nachteile im Umgang mit dieser Art Messer nehme ich dafür gerne in Kauf (Keine Spülmaschine, unmittelbares säubern nach der Nutzung, Flecken auf der Klinge).

Zweitens sind es nicht immer nur die teuersten Messer, die ein gutes Schneid-Ergebnis liefern.

Natürlich bestimmt auch das Schneidgut über das ideale Messer. In den letzten Jahren ernähre ich mich, auch dank meiner Frau, deutlich fleischärmer und dementsprechend sind es am häufigsten Gemüse, die mir unters Messer kommen. Harte Gemüse, wie z.B. Karotten können da schon mal ganz schön fordern, insbesondere, wenn man sie in Stifte oder besonders dünne Scheiben schneiden möchte.
Schon mein aus Carbon-Stahl bestehendes Herder Jubiläums-Kochmesser liefert dabei exzellente Ergebnisse, aber ein Messer in meiner Küche ist dabei unschlagbar. Daher möchte ich es hier in der Rubrik „Worthy-Things“ vorstellen, denn aus meiner Sicht ist es sein Geld absolut wert.

Es handelt sich um ein aus Carbon-Stahl gefertigtes Santoku-Messer der Firma Robert Herder GmbH, dem Hersteller der „Windmühlen“ Messer.

Santoku-Messer – Robert Herder GmbH – Carbonstahl – © Bild G. Ewert

Was dieses Messer so hervorragend macht ist einerseits der extrem scharfe, harte und stapazierfähige Carbon-Stahl, als auch die besondere Schliff-Technik, die bei diesem Messer zum Einsatz kommt. Es handelt sich um den sog. Solinger Dünnschliff.

Was das bedeutet, erklärt der Hersteller selber sehr schön auf seiner Webseite https://www.windmuehlenmesser.de/warenkunde/das-messerhandwerk/  in Form einer Grafik.

Im Endeffekt ist die Klinge insgesamt sehr dünn ausgeschliffen, gerade auch im Bereich der Schneide. Fährt man mit einem runden Wetzstahl die Klinge mit etwas Druck entlang, dann sieht man, wie die Schneide sich leicht um den Stahl wölbt. Dabei ist die Klinge trotzdem stabil und elastisch und bricht nicht, oder wird schartig – etwas was ich bei mehreren meiner Edelstahlmesser einer anderen Messerschmiede schon feststellen musste.

Bild © G. Ewert

Mit diesem Messer schneidet man auch durch Karotten, Kohlrabi und andere harte Gemüse wie Butter. Es macht einfach Spaß damit zu arbeiten. Der handgearbeitet Holzgriff sorgt dabei dafür, dass das Messer jederzeit gut und sicher in der Hand liegt.
Auch das Nachschärfen, dass nicht besonders häufig notwendig ist, geht leicht. Ich ziehe das Messer dafür nur einige wenige Male über die feinkörnige Seite eines Schleifsteins und das war es wieder.

Im Umgang mit Carbon-Stahl muss man eigentlich nur 2 Dinge beachten:

  • Carbonstahl rostet, daher sollte man die Klinge gleich nach Verwendung mit etwas Wasser reinigen und ab und an etwas einölen.
  • Keinesfalls sollte man das Messer in die Spülmaschine geben.

Auch wenn man sich an den ersten Rat hält, ist es nahezu unvermeidlich, dass die Klinge mit der Zeit leicht fleckig wird und ein wenig Patina bekommt. Dies ist nicht schädlich oder unhygienisch, sondern ganz normal, da der Stahl mit Säuren in den Lebensmitteln reagiert. Für Diejenigen, die das als No-Go betrachten: Es gibt das Messer auch als Edelstahl-Variante. Ob diese genau so gut schneidet wie der Carbon-Stahl kann ich allerdings nicht sagen.

Warum nun führe ich dieses Messer in meiner „Worthy-Things“ Rubrik auf? Das hat dieses Messer seinem extrem guten Preis-/Leistungsverhältnis zu verdanken. Je nach Shop liegt der Preis zwischen ca. 55 und 70 Euro und damit weit unter dem vieler anderer guter Messer. Wenn Sie also auf der Suche nach einem guten Messer sind, dann sollten Sie dieses einmal beim Messerhändler Ihres Vertrauens testen.

Zum Schluß möchte ich darauf hinweisen, dass ich für den Artikel kein Geld oder Sponsoring in irgendeiner Form erhalten habe. Es handelt sich um meine eigene, rein subjektive Meinung.