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„Herz überlebt – Dark“ – „Herz erlebt – Love“ – Poesiebände von Yana Svelush – Leseempfehlung

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Poesie – wunderschön und oft verleidet

Es ist so eine Sache mit der Poesie. Wenn man so wie ich in den 70er und 80er Jahren zu Schule gegangen ist, gehörte Poesie grundsätzlich schon mal nicht zu den typischen, coolen Interessensgebieten für Jungs. Das vereinfacht den Zugang nicht wirklich und das deutsche Schulsystem machte es dann im Laufe der Jahre nicht besser.

Grundsätzlich war ich damals Poesie, Gedichten und Reimen positiv gegenüber eingestellt.
Schon als Kind faszinierte mich (und ja, ich bin mir durchaus bewusst, dass das wahrscheinlich nicht als Poesie durchgeht) Paulchen Panther, wurden doch die kompletten Texte des Erzählers in Reimform dargeboten.

Doch in der Schule wurden aus dieser Leidenschaft für Gedichte, Reime und ernsthafte Literatur eher eine Abneigung. Zwar liebte ich Goethe’s Faust Teil 1, insgesamt hat mir die Neigung deutscher Schulbildung, solche Werke bis ins kleinste Detail zu analysieren, zu zerpflücken und zu interpretieren, irgendwann die Lust an solcher Literatur genommen. (Mehrere Stimmen auf Instagram haben mir gezeigt, dass es anderen auch so geht)

Irgendwie habe ich nie verstanden, warum man im deutschen Schulsystem davon ausgeht, dass ein kreativer Prozess wie das Schreiben, oder das Komponieren einer bewussten Planung unterliegt und wissenschaftlich analysiert werden kann, bzw. muss.
Ich glaube eher an die Idee, die sich im Inneren bildet und aufs Papier „muss“, oder die Melodie, die spontan im Kopf entsteht und ihren Weg ins Leben sucht. 

Als mein Abi Aufgabe dann auch noch darin bestand Gretchen aus Faust Teil 1 (wir erinnern uns, ich liebte dieses Werk), mit Marie aus Büchner’s „Woyzek“ (ein Text, den ich bis heute leidenschaftlich hasse) zu vergleichen, war es erstmal vorbei mit meiner Liebe zu tiefsinnigerer Literatur und Poesie.

Fun Fact am Rand: Es ist wohl Ironie des Schicksals, dass mich mein Lebensweg dann ein paar Jahre später ausgerechnet nach Darmstadt geführt hat.

Selbst der mitreißende Film „Der Club der toten Dichter“ mit dem unvergessenen Robin Williams in der Hauptrolle, konnt mich zu diesem Zeitpunkt nur mäßig wieder für Poesie begeistern.

Poesie neu für mich entdeckt

So sollte es dann Jahrzehnte dauern, bis das Thema wieder Relevanz für mich erlangte.
Es ist noch nicht so lange her, dass ich auf Instagram in einer Autor:innen und Lerser:innen Bubble gelandet bin. Neben unterhaltenden Kurzgeschichten, erhellenden Hintergrundinformationen zum Autor:innen Dasein und exzellenten Buchempfehlungen, streiften dort auch immer wieder Gedichte und poetische Texte meine Timeline. 

Und was soll ich sagen? Da brachte etwas eine Saite meines Inneren zum Klingen.

2 Poesiebände von Yana Svelush

Und so freue ich mich, heute hier 2 Bücher einer Autorin vorzustellen, die einen großen Anteil daran hat, dass mich das Thema Poesie wieder begeistern kann.

Yana Svelush hat ein außergewöhnliches Talent dafür Emotionen in Worte zu kleiden. Ihre Poesie ist feinsinnig, tiefgründig und niemals zu abstrakt. Sie schafft es so, Spannungen in meinem Inneren ein Ventil zu geben, für die mir manchmal selber die Vokabeln fehlen.

Ihre beiden Poesiebände „Herz erlebt – Love“ und „Herz überlebt – Dark“ sind insgesamt ein so schönes, gelungenes Werk, dass sie eigentlich nur im Doppelpack an liebevolle Leser abgegeben werden sollten. Cover von Herz erlebt - Love und herz überlebt - Dark von Yana Svelush


Wer erst mal schnuppern möchte, dem sei ihr Instagram Account @yana.svelush empfohlen. Dort teilt sie immer wieder Zeilen aus ihren Werken, aber auch neue Poesie. Außerdem ist sie eine der freundlichsten Personen, denen ich insgesamt bislang auf Social Media begegnen durfte. 

Solltet Ihr nun Lust bekommen haben die Bücher zu kaufen, hier eine Empfehlung:
Kauft euch (wenn verfügbar) die Print-Version – Nicht nur wegen der tollen Cover und der schönen Idee für die Buchrücken. Auch der Buchsatz, auf den der/die Autor/in beim Print viel mehr Einfluss hat, ist ein großer Zugewinn.

Ich persönlich hatte das Glück noch eine ihrer Buchboxen zu ergattern – Frei nach dem Motto: „Die schönsten (Geburtstags-)Geschenke macht man sich bekanntlich selbst“.
Wie liebevoll die gestaltet wurde seht ihr hier:

Buchbox Inhalt
Buchbox Inhalt – Bild © Guido Ewert