Whisky 3D – Februar 2017

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Für den Februar 3D gab es diesmal nicht wirklich ein Thema, was aber dem Spaß nicht abträglich war. Da Busse und Bahnen wieder fuhren, war auch die Teilnehmerzahl wieder höher als im Januar 3D.

Whisky No. 1

Nach dem Eichwhisky ging es mit dem ersten Whisky los und ich muss sagen, nie hat ein Whisky für so viel Heiterkeit gesorgt wie dieser. Warum? Nun in diesem Fall möchte ich ausnahmsweise mal das Flaschenetikett für sich selber sprechen lassen und nicht die Tasting Notes vorweg stellen:

Odin Forest Single Malt – Bild @ G. Ewert

Was wollte uns der Designer nun damit sagen ? Ich weiß es nicht. Vielleicht ganz einfach so ein Tasting nicht so ernst zu nehmen 😉

Aber nun zum Whisky. Der Tropfen aus der Bachgau Destille in Schaafheim, mit dem schönen Namen Odin Forrest wurde mit 40 % abgefüllt und das ohne Altersangabe.
Leider lässt dieser Single Malt mutmaßen, das die Kernkompetenz der Destillerie doch eher bei den Obstbränden liegt, denn er lässt die typische Malz-Note eines schottischen Malts fast vollständig vermissen. Vielleicht hätte ein höherer Alkoholgehalt bei der Abfüllung das Ergebnis verbessert.

Beim Nosing stellte die 3D Runde sehr eigentümliche Aromen fest: Käse, Birnen und ein Hauch Federweißer. Was in Kombination auf einem Teller und im Glas durchaus interessant sein kann, machte hier keine so gute Figur. Auch auf der Zunge blieb der Whisky eher schwach.
Eine leichte Bitterkeit und ein sehr kurzer Abgang – das war es im Wesentlichen.
Natürlich ist dies nur meine ganz persönliche Wertung, doch auch bei den meisten anderen Tastern kam der Whisky ähnlich schlecht weg und erreichte mit einer Range von 1-6/10 Punkten nur einen Durchschnitt von 2,92/10 Punkten. Damit blieb er sogar unter den 3 Punkten des Eichwhiskys und belegte, soviel sei vorweggenommen, den letzte Platz des Abends.

Whisky No. 2

Blieben zwei weitere Whiskys, die sich um den Tagessieg streiten durften.

Whisky No. 2 punktete schon mal mit frischen Noten in der Nase. Feigen, ein Hauch  von Rauch und frische Süße ließen auf ein deutlich besseres Ergebnis als bei Whisky No. 1 hoffen.

Auf der Zunge hinterließ der Whisky einen gefälligen und sehr runden Charakter. Malz, Süße und Holznoten – alles vorhanden. Etwas Wasser öffnete die Aromen noch weiter. Leider fehlten dem Whisky 2 Dinge: Ecken und Kanten und ein langer Abgang.

Ersteres ist natürlich Ansichtssache. Ich persönlich bevorzuge halt Whiskys mit Ecken und Kanten, die ich bei diesem Whisky vermisst habe. Der kurze Abgang ist da schon eher universell relevant. Ein wenig erinnerte mich der Tropfen an einen Slyrs, den ich mal probiert habe, der auch so bemüht gefällig war, dass er für mich eher uninteressant wurde.

Es handelte sich um einen 12 Jahre alten Iren der Quiet Man Destillerie mit dem Namen „An Culchiste“. Das Destillat durfte 12 Jahre in Ex-Bourbon Fässern lagern.

Quiet Man Whisky „An Culchiste“ 12 Jahre – Bild © G. Ewert

Der Whisky kam deutlich besser an als der erste und erreichte bei einer Range von 3-7 Punkten 4,67/10 Punkte.

Whisky No. 3

Der Konkurrent für den Iren zeigte gleich ganz deutlich wo der Hase lang laufen sollte. Rauch, Torf, Speck und Salz vermischten sich in der Nase zu einem tollen Lagerfeuer Geruch.
Auf der Zunge begeisterte er mit süßlichen Noten, einer angenehmen Schärfe und einem langen Abgang. Lediglich die sehr blasse Farbe ließen Zweifel an dem Tropfen zu.

Insgesamt aber waren alle Taster von dem Tropfen regelrecht begeistert. Eine Range von 6-9 Punkten verdeutlichte die einheitliche Meinung. Mit 7,33/10 Punkten sicherte sich dieser Whisky dann auch verdient den Tagessieg.

Es handelte sich um einen 7 Jahre alten Caol Ila. Der Single Cask Whisky wurde mit 59,9% abgefüllt, was man ihm aber nicht anmerkt, denn trotz des hohen Alkohol Gehalts ist der Whisky samtweich. Gelagert wurde er in Hogshead Fässern. Verantwortlich für das äußerst reizvolle „Machwerk“ ist der deutsche Importeur Rolf Kaspar, der den Whisky unter dem Lable Black Corbie abgefüllt hat.

Black Corbie Caol Ila 7 Jahre – Bild © G. Ewert