Whisky 3D September 2017

Posted on Posted in Whisky, Whisky 3D

Nach dem Bessunger Kerbeumzug mit Whiskyworscht und Weck stand als weiteres Event im September natürlich auch der monatliche 3D wieder an. Nachdem ich den August urlaubsbedingt ausgesetzt hatte, habe ich mich auf diesen 3D natürlich besonders gefreut und sollte auch nicht enttäuscht werden, denn es gab ausgesprochen hochkarätige Kandidaten.

Dies fing schon mit dem Eichwhisky an, denn leider war der gute Adelphi Private Stock aus, so dass eine Alternative her musste.
Chris hatte sich für den „Speyside“ aus dem Hause Dun Bheagan entschieden, der qualitativ dem Adelphi in keiner Weise nachstand und eigentlich auch eine höhere Klassifizierung als die 3 Punkte als Eichwhisky verdient gehabt hätte. Umso aussagekräftiger sind die Bewertungen der folgenden Whiskys zu werten.

Doch zunächst zurück zum Dun Bheagan. Der „Speyside“ getaufte Tropfen verfügt über eine Nase mit fruchtigen Wissweinnoten. Im Geschmack ist er schön kräftig, etwas pfeffrig, mit fruchtigen Noten und einer leichten, aber immer noch angenehmen Bitterkeit.

Abgefüllt wurde der Whisky mit 43 % Trinkstärke.  Dabei handelt es sich nicht etwa um einen Blend, sondern um einen waschechten Single Malt, der zudem unfiltriert daher kommt.

Aber wie bereits gesagt war dieser edle Tropfen ja diesmal nur der „Eichwhisky“.

Somit war der Hammer natürlich für die eigentlichen Tasting-Kandidaten besonders hoch gehängt.

Whisky No. 01

Dies schien jedoch unserem ersten Kandidaten des Abends nicht wirklich etwas aus zu machen. Im Glas fand der geneigte Taster ein Flüssigkeit in der Farbe hellen Bernsteins.

Beim Nosing zeigten sich Eichnholzaromen, Harz und überreife Brombeeren – ein Geruch der die Erwartungen an den Geschmack entsprechend in die Höhe schraubten.

Und auch dieser konnte durchaus überzeugen. Der Whisky verfügte über ein sattes Volumen mit Schokoladennoten, einer schönen Malznote und frischer Walnuss. Ein mittellanger Abgang rundete das Bild entsprechend ab.

Der Whisky fand bei allen Tastingteilnehmern regen Anklang und erreicchte im Schnitt glatte 7/10 Punkten.

Es handelte sich um einen 9 Jahre alten Auchroisk von James Eadie. Der Whisky wurde 9 Jahre in First Fill Bourbon Fässern gelagert und mit 46 % als Single Cask Edition abgefüllt. Er wurde weder gefärbt noch kühl-filtriert.

Der unabhängige Abfüller James Eadie ist schon seit 1854 im Whisky Geschäft und präsentiert immer wieder besondere Abfüllungen aus den schottischen Regionen Speyside, Highland und Islay.

Auchroisk 9 Jahre von James Eadie – 7/10 Punkten im Tasting – Bild © G. Ewert

Whisky No. 02

Der nächste Whisky zeigte eine dunklere Farbe als der Auchroisk.
In der Nase machten sich Holz und Schokoladennoten breit.

Auf der Zunge fiel der Whisky zunächst durch ein leichtes Brennen auf, dass mich persönlich etwas an die Whiskys von Highland Park erinnerte. Holznoten, eine leichte Bitterkeit und brauner Zucker bestimmten den Geschmack. Der Abgang war schön lang und wurde nur durch eine leichte Bitterkeit etwas eingetrübt.

Der Whisky erhielt 6,4/10 Punkten und musste sich somit dem Auchroisk geschlagen geben.

Es handelte sich um eine 46%ige Abfüllung von Wemyss mit dem schönen Namen Treacle Chest. Der Blended Malt ist limitiert auf 6300 Flaschen. Bei den verwendeten Fässern handelte es sich um First Fill Sherry Hogshead Fässer.

Treacle Chest von Wemyss – 6,4/10 Punkten im Tasting – Bild © G. Ewert

Whisky No. 03

Blieb somit die Frage, ob der letzte Whisky den Auchroisk noch vom Thron stoßen würde.

Farblich gestaltete sich Kandidat No. 03 ähnlich wie der Wemyss.

Süßliche Noten von Holz und britischer Orangen-Marmelade streichelten die Nase.
Auf der Zunge entwickelte der Whisky ein sattes Volumen.
Malzig, holzig ein wenig ölig, ergänzt um Torf und Bitterschokolade präsentierte das Destillat ein ausgesprochen komplexes Bild.
Mit etwas Wasser trat die Süße noch mehr hervor und der Whisky wurde zunehmend zum „Schokoladentörtchen“. Ein wirklich sehr sehr leckerer Whisky.

Auch die anderen Tasting Teilnehmer waren ausnahmslos begeistert und so erreichte Kandidat No. 03 hervorragende 7,7/10 Punkten.

Es handelte sich um den No. 128 der noch jungen Wolfburn Destillerie. Abgefüllt mit 46% Trinkstärke erstaunt es um so mehr, dass dieser Whisky durchaus eine ordentliche Portion Wasser verträgt. Ein ausgesprochen leckerer und vielschichtiger Whisky für Liebhaber komplexer Geschmack-Kompositionen.

Wolfburn No. 128 – 7,7/10 Punkten im Tasting – Bild © G. Ewert

Somit stand dann auch der Tagessieger fest: Der Wolfburn No. 128.