
Rezension
Werbung – Rezensionsexemplar
»Trust in Elements – Der Quell« von Marie Loth, erschienen im Pumpkinpie Verlag
Inhalt:
Auf der Flucht vor einer Schreckensherrschaft flieht Maryella, kurz Ella, zusammen mir ihren Eltern und ihrer älteren Schwester Adriana in die Kolonie Sydlehen. Sie haben sich noch nicht richtig eingelebt, da wird auch ihre neue Heimat in die Kämpfe hineingezogen und bei dem Versuch sie zu verteidigen, sterben Ellas Eltern. Völlig konsterniert vegetiert sie vor sich hin und gerät in die Finger des Kults, der versucht sie zu ermorden. Doch die Wassergöttin Aqua rettet sie und segnet sie mit ihren Kräften.
Ein Segen, der sich gleichzeitig als Fluch erweist, denn schon bald sieht sich Ella als Spielball mächtiger Kräfte.
Meine Meinung:
Mir hat dieser erste Band unheimlich gut gefallen. Marie Loth zeichnet hier eine Welt, deren Historie zwar an reale historische Ereignisse erinnert (z.B. das Auswandern der Iren nach Amerika), die aber so mit anderen historisch angehauchten Elementen und einem Schuss Magie gemixt ist, dass etwas ganz Eigenes entsteht.
Die Protagonistin
Ella, ihre Protagonistin ist unheimlich sympathisch. Zunächst aufgeweckt und neugierig fällt sie nach dem Tod der Eltern in ein nachvollziehbares Loch.
Auch das Misstrauen, das sie nach ihrer Rettung vor dem Kult an den Tag legt, leuchtet ein.Geschmunzelt habe ich, als sie selber anmerkt, manchmal etwas zu impulsiv und naiv an Sachen heranzugehen. Eine Einschätzung, die ich nur unterschreiben kann.
Eher unwillig versammelt sie um sich herum eine Truppe treuer Freunde, die ihr zur Seite stehen. Astrid ist da eine meiner liebsten Nebenfiguren, die ihr Herz am rechten Fleck hat.
Das Setting
Ein Punkt, der dieses Buch so faszinierend macht ist das ganze Setting und die Komplexität der Welt und der politischen Hintergründe. Sehr schön wird das immer am Anfang der Kapitel hervorgehoben, wenn Darstellungen offizieller Verlautbarungen oder Auszüge aus Handbüchern der Inquisition gleich im Anschluss durch alternative Darstellungen eines sogenannten Brandblatts in ein anderes Licht gerückt werden.
Religion in der Geschichte
»Die Inquisition« lautet der Name der Religionsgemeinschaft, der sich Ella anschließen soll, und alleine schon diese Bezeichnung hat bei mir Ellas Misstrauen auf äußerst fruchtbaren Boden fallen lassen. Unterschwellig schwingen da im Buch auch gleich mehrere Konflikte mit, die man gerne mit Religion in Verbindung bringt. Da wäre z.B. der Kampf um die Interpretationshoheit, wenn es um die Kräfte angeht, die einige Menschen wirken können. Ist es Magie, oder sind es göttliche Kräfte? Machtkonzentration und Machtmissbrauch in Verbindung mit Informationskontrolle spielen ebenso eine Rolle. Als wäre dies nicht genug, gibt es zusätzliche Störfaktoren, die man nicht gleich einordnen kann. Die Ziele des »Kults« bleiben schön undurchsichtig und mit dem zwielichtigen Nathan gibt es einen weiteren Irritationsfaktor, der immer wieder Zweifel an der Lauterkeit der Inquisition und damit auch an Ellas engsten Freunden schürt.
Der Plot bleibt so dauerhaft spannend, hat mehrere Spitzen, nicht zuletzt weil Ella immer wieder aus unbekannten Gründen zur Zielscheibe wird, oder sich mehr oder weniger unfreiwillig dazu macht, und endet mit einem bösartigen Cliffhanger.
Fazit
Ein starker Auftakt, der gerade auch aufgrund der wachsenden Komplexität der Hintergründe extremen Hunger auf Band 2 macht.
Klare Leseempfehlung.