Nun haben wir zwar schon Anfang July, dennoch möchte ich gerne noch die Tasting-Noten vom Juni noch nachreichen.
Das Treffen war diesmal sehr gut besucht. Nach unserem Eich-Whisky ging es dann los mit der Blindverkostung der eigentlichen Whiskys. Der erste Whisky des Abends zeichnete sich durch eine fruchtige Nase aus. Citrus und Birnen-Noten kitzelten die Nase. Auf der Zunge machte der Whisky einen süßlichen Eindruck, gepaart mit einem leichten Bizzeln. Der etwas pfeffrige Abgang und ließ auf einen eher jungen Whisky schließen. Dies sollte sich später noch als Irrtum erweisen.
Der Whisky war nicht wirklich mein Fall und erhielt von mir daher nur 4 Punkte. Im Schnitt wurde er deutlich besser bewertet. Er erreichte eine Durchschnitts-Note von 5,21.
Die Auflösung zeigte einen 14 Jahre alten Whisky der Glen Dullen Destillerie, abgefüllt vom unabhängigen Abfüller A.D. Rattray. Gelagert in Bourbon Fässern mit einem Sherry Finish wurde der Whisky in Fassstärke mit 54,6% abgefüllt.
Der Whisky Nummer 2 sorgte dann für sehr kontroverse Bewertungen.
Die Noten schwankten zwischen 1 und 7 Punkten. Die Durchschnitts-Note lag bei 4,05. Meine Wertung fiel, weil der Whisky wirklich außergewöhnlich riecht und schmeckt mit 7 Punkten deutlich höher aus.
Da wäre zunächst einmal die Nase: Schwer, süß mit extremen Butteraromen und einem Hauch Pflaume.
Auf der Zunge süßlich, herbe Noten mit ein wenig Lakriz und einem weichen Abgang.
Aus meiner Sicht ist der Whisky wirklich interessant und abseits der Norm. Wer also mal etwas Ausgefallenes probieren möchte ist bei diesem Whisky richtig.
Die Auflösung brachte dann Aufschluss, warum dieser Whisky so ganz anders ist. Der Langatun Old Eagle kommt aus der Schweiz und ist ein Rhy-Whisky, also aus Roggen gebrannt. Der 5 Jahre gelagerte Tropfen wurde mit 44% abgefüllt.
Zum Abschluss gab es dann etwas Edles, auch wenn es nicht ganz meinen Geschmack traf.
Doch der Reihe nach. Die Nase war mir persönlich zu neutral. Lediglich ein Hauch von Spiritus und trockenes Holz verirrten sich in meine Geruchs-Rezeptoren.
Auch auf der Zunge konnte mich die Abfüllung nicht begeistern. Auch hier war mir alles zu rund. Dies sahen diverse andere Taster anders, was diesem Whisky den Tages-Sieg einbrachte mit 5,34 Punkten.
Die Auflösung brachte einen Gaelic Whisky an der Tag. Der Poit Dhub ist ein 21 Jahre alter Blended Whisky, abgefüllt mit 43%. Somit eigentlich wirklich ein sehr edler Tropfen, denn bei einem Blended Whisky bezieht sich die Altersangabe immer auf das jüngste Fass aus dem der Whisky komponiert wurde.