Der erste Whisky 3D dieses Jahres war eher ruhiger Natur. Dies war weniger den Whisky´s als der Tatsache geschuldet, dass die Bus- und Straßenbahnfahrer streikten.
In Kombination mit frostigen Temperaturen war damit die Teilnahme eher gering. Inklusive Chris kamen wir nur auf 7 Personen für das Voting.
Als Eich-Whisky diente wieder der gute Adelphi-Blend – eine durchaus ernstzunehmende Hürde für die Kandidaten.
Whisky No. 1
Wir starteten mit einem Whisky, der zunächst einmal schon in der Nase sehr eigentümlich Assoziationen weckte. Verbranntes Gummi, etwas Rauch und Seife wurden ausgemacht.
Auf der Zunge wirkte der Whisky eher flach mit pfeffrigen Noten, etwas Bitterschokolade und ein wenig Salz. Der Abgang wirkte leicht bitter und nich all zu lang. Damit konnte der Whisky bei den Teilnehmern nicht besonders stark punkten. Noten zwischen 3 und 5 Punkten zeichneten ein deutliches und zur Abwechslung auch einheitliches Bild.
Es handelte sich um einen 8 Jahre alten Glenlivet. Der Whisky wurde vom unabhängigen Abfüller Edinburgh Whisky LTD. als Single Cask Abfüllung mit 46% abgefüllt. Der Whisky wurde die 8 Jahre in einem Ex-Sherry Fass gereift, eine Tatsache, die sich im Geschmack nicht wirklich widerspiegelte. Im Durchschnitt erreichte der Whisky enttäuschende 4,14/10 Punkten.
Whisky No. 2
Whisky No. 2 konnte da deutlich mehr überzeugen.
Schon die Nase war sehr vielversprechend. Süßliche Noten mit Birnen- und Mango-Aromen und einem Hauch Toffey weckten Erwartungen. Diese konnte der Whisky dann auch voll erfüllen. Auf der Zunge entfalteten sich eine extreme Süße, ein Hauch Pfeffer und fruchtige Aromen. Das Ganze schön vollmundig und mit einem schönen langen Abgang. Der Whisky wirkte weich und elegant.
Mit Noten zwischen 5-8 Punkten erzielte auch dieser Whisky eine homogene Benotung und erreichte im Durchschnitt 6,86/10 Punkten.
Es handelte sich ebenfalls um eine Abfüllung von Edinburgh Whisky LTD. Der weiche Abgang dürfte auf den 18 jährigen Reifeprozess zurückzuführen sein, denn solange durfte diese 46%ige Single-Cask-Abfüllung in einem Bourbonfass verweilen. Destilliert hat dieses Wasser des Lebens die Destillerie Auchentoshan.
Whisky No. 3
Eine hohe Messlatte für den dritten Kandidaten.
Der Whisky startete vielversprechend. In der Nase zeigten sich Rauch, süße Noten und Brombeeren. Auch auf der Zunge machte der Whisky keinen schlechten Eindruck. Süße, Karamell, Früchte und ein Hauch Pfeffer streichelten die Zunge. Allerdings blieb der Whisky hinsichtlich Volumen und weichem Abgang etwas hinter Whisky No. 2 zurück. Insgesamt lagen die Bewertungen im Bereich von 4-8 Punkten. Mit einem Durchschnitt von 6,72/10 Punkten verpasste der Tropfen knapp den Tagessieg.
Auch hier zeichnete wieder Edinburgh Whisky LTD für die Abfüllung verantwortlich. Überraschend war allerdings, dass es sich bei diesem hervorragenden Whisky, der mit 46 % abgefüllt wurde, um einen Blend handelte. Der New Town Blend „The Surgeons Ball“ ist wieder ein Beweis dafür, dass ein guter Blend den Vergleich mit einem Single Malt nicht unbedingt scheuen muss, schließlich erreichte der Blend den zweiten Platz und verpasse nur knapp den Tagessieg. Nicht zu vergessen, dass er damit auch den wirklich guten Adelphi Blend um mehr als 2 Punkte geschlagen hat.
Tagessieger wurde somit Whisky No. 2, der Auchentoshan.