Nachdem die letzten Tage ja geradezu hochsommerliches Wetter geherrscht hat, wollte Chris am monatlichen Whisky 3D dann doch erst einmal daran erinnern, dass es zwischen Winter und Hochsommer noch eine weitere Jahreszeit gibt und rief erst einmal den Frühling aus.
Diese Ansage ließ schon ein wenig auf den Verlauf des Abends schließen und verschob die Erwartungen hin zu leichteren fruchtig/blumigen Whiskys.
Nach dem üblichen „Eich Whisky ging es dann auch gleich entsprechend los.
Dieser Idee wurde der erste Whisky dann auch gleich voll gerecht.
1. Whisky
Bereits beim ersten Atemzug steigen einem bei diesem Tropfen der Duft von Birnen, und Limetten in die Nase. Diese Düfte stehen jedoch in einem relativ großen Kontrast zum eigentlichen Geschmack, der eher kräftig und pfeffrig ist. Diese Pfeffrigkeit in Verbindung mit der recht hellen Farbe deutete beim Tasting bereits auf einen eher jungen Whisky hin.
Bemerkenswert ist, dass der Whisky, obwohl nur mit 46% abgefüllt (wie sich später herausstellte), eine ordentliche Portion Wasser verträgt, die seine Aromen noch einmal besser zur Geltung bringen.
Eine regionale Einordnung wollte uns nicht so recht gelingen und so erfuhren wir in der Auflösung , dass der Whisky ein irisches Produkt ist. Es handelte sich um einen Teeling „Small Batch“ ohne Altersangabe gelagert in Rum Casks.
Der etwas unrunde Whisky landete an diesem Abend auf dem letzten Platz mit durchschnittlich 4,89 Punkten (Meine Wertung 5/10 Punkten)
Teeling Whiskey – Small Batch
Destillerie |
2. Whisky
Dieser Whisky war sicherlich der kontroverseste Tropfen des ganzen Abends. Mit seiner bernsteinfarbenen Farbe schön anzusehen, sorgte er bereits beim Nosing für einigen ungewöhnlichen Diskussionsstoff. Begriffe wie Marmite, Liebstöckel, Blumenkohl und Dörrobst machten die Runde. Auf der Zunge hinterließ der Whisky dazu passend süßliche Noten mit einem kräftigen Holzaroma.
Wasser war diesem Whisky nicht sehr zuträglich. Wir waren uns in der Runde einig, dass man ihn besser nur unverdünnt genießt.
Auch hier war eine Zuordnung zu einer Region und Destillerie wieder schwierig und so warteten wir die Auflösung von Chris ab.
Es handelte sich um einen Slyrs, dem deutschen Whisky-Produzenten vom Schliersee. Der Whisky ohne Altersangabe durfte in Portweinfässern reifen. Leider war die Flasche ansonsten nicht sehr informativ und gab ansonsten kaum Ausfünfte zu diesem Whisky. Mit durchschnittlich 5,33 Punkten belegte er an diesem Abend Rang 2.
Slyrs Whisky Edition – Limitierte Auflage
Destillerie |
3. Whisky
Wie unschwer zu erkennen ist kommt nun der Tagessieger. Unschwer zu erkennen war für uns auch der Abfüller dieses Whiskys. Kleine Kohlepartikelchen aus dem Fass im Glas ließen ganz klar auf einen Blackadder Raw Cask Whisky schließen.
In der Nase finden sich fruchtige Noten von denen Banane, Birne und Orangen überwiegen. Geschmacklich ist der Whisky kräftig, vollmundig und – Blackadder typisch – ölig.
Er verträgt Wasser, wenn auch nicht so gut wie der Teeling. Dafür ist der Whisky mit 55,9% Fassstärke abgefüllt, nachdem er in Bourbon Fässern gereift ist.
Unser Tagessieger war ein 18 Jahre alter Teaninich, einer Brennerei, die fast ausschließlich für die Herstellung von Blended Whisky produziert und in der Nähe von Alness beheimatet ist. Unweit findet man auch die Destillerien Dalmore und Glenmorangie.
Der Whisky erhielt an diesem Abend glatte 6/10 Punkten.
Blackadder Raw Cask – Teaninich