Bislang war das Wetter bei den 3D Treffen ja eher (dem Whisky angemessen) schottischer Natur, so dass ein Freiluft-Tasting wenig Reiz hatte. Auch am Morgen des Juli 3D sah es eher nicht danach aus, denn zu sagen, dass es „Bindfäden geregnet hätte“, wäre die Untertreibung des Monats gewesen. Doch zum Nachmittag klarte es auf und so fand der 3D diesmal im Garten der Darmstädter Orangerie statt.
Diesmal führte Marion durch den Abend. Damit auch diesmal ein „Blind-Tasting“ gewährleistet war, sorgte Marion für „Amerikanische Verhältnisse“ beim Trinken in der Öffentlichkeit. 😀
Chris, um Marion zu zitierten, „weilte“ derweil im Urlaub in Frankreich. Zu diesem Anlass gab es einen neuen Eichwisky, der natürlich aus Frankreich stammte. Beim Breizh aus dem Haus Warenghem handelt es sich um einen Blend, der zu 50% aus Malt- und zu 50% aus Grain-Whisky besteht. Der mit 42% abgefüllte Whisky zeigt feine Zitrus- und Fruchtnoten beim Nosing. Auf der Zunge ist er malzig, mit einem leicht pfeffrigen Abgang. Allerdings bleibt er meiner Meinung nach eher eindimensional und somit ist die festgelegte Eichwhisky-Bewertung mit 3 Punkten durchaus realistisch.
Whisky 1
Nach dem Breizh ging es dann mit unserem ersten Whisky los.
In der Nase fanden sich angenehme Holznoten, Vanille, Orange und ein Hauch Rauch. Gemäß des von Marion ausgegebenen Mottos „Rote Früchte“ registrierte die Zunge Himbeer-Noten, trockene Früchte, Malz und Holz. Im Abgang war der Whisky leicht bitter mit einem Hauch Grapefruit.
Der Whisky erhielt im Tasting 5,64/10 Punkten, bei einer Punkte-Range zwischen 4-8 Punkten.
Es handelte sich um einen Ardmore Portwood Finish, 12 Jahre alt, abgefüllt mit 46% Trinkstärke.
Whisky 2
Whisky No. 2 bestach durch starke Karamell- und Holznoten in der Nase.
Auf der Zunge schmeckte man Brombeeren, Malz, Holz, einen Hauch Rauch und Schokolade.
Gekrönt wurde das Geschmackserlebnis von einem langanhaltenden, angenehm süßen Abgang.
Bewertet wurde der Whisky allgemein etwas höher als der Ardmore. Die Range lag ebenfalls zwischen 4-8 Punkten. Insgesamt erhielt der Whisky 6,1/10 Punkten.
Es handelte sich um einen Talisker Port Ruighe. Der Whisky von der Isle of Skye wurde mit 45,8% abgefüllt und, wie der Name schon sagt, in Portweinfässern gefinished. Wirklich ein leckerer Tropfen, auch wenn es im Nachhinein betrachtet 2 Wermutstropfen gibt. Zum Einen hat der Whisky keine Altersangabe und, was noch stärker ins Gewicht fällt, er wurde leider gefärbt.
Stellte sich die Frage, ob Whisky No. 3 diese Bewertung noch toppen würde.
Whisky 3
Diese Frage wurde schnell beantwortet, denn dieser Whisky legte gleich ordentlich los. Beim Nosing zeichnete sich schon ab, dass es sich um einen wundervoll komplexen Whisky handeln würde. Zitrusnoten, dunkle Früchte, Brombeeren und weiße Schokolade mit einem Hauch von schwarzem Tee beschäftigten die Nase.
Auf der Zunge setzte sich dieser tolle Eindruck weiter fort. Ein volles Volumen, Süße, Brombeernoten und Holz fluteten die Geschmacksnerven. Der lange Abgang endete in einem Geschmack englischer Orangen-Marmelade.
Gewürdigt wurde diese Geruchs- und Geschmackvielfalt mit 7,3 Punkten in einer Range von 5-9,5 Punkten. Somit stand der Tagessieger fest.
Whiskys aus dem Haus Essener Hof hatten wir ja zuletzt schon ein paar mal in den 3D Tastings. Diesmal handelte es sich um einen 14 Jahre alten Irish Whiskey aus dem Hause Teeling (Cooley), der die komplette Zeit in Portweinfässern verbringen durfte. Abgefüllt wurde der Whiskey mit 57,9% Fassstärke.
Danach ging es zurück in die Gute Stube des Whiskykoch. Wer noch Lust hatte gönnte sich noch einen oder zwei finale Tropfen aus der Tasting-Bar.