Hallo Zusammen,
wer meinen Blog mit schöner Regelmäßigkeit verfolgt, der wird festgestellt haben, dass ich noch den Post zum Oktober 3D schuldig geblieben bin. Mea Culpa, aber durch Urlaub und Krankheit hat sich dieser leider verzögert, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben.
Hier also jetzt im Nachgang noch der Oktober 3D.
Die erste Überraschung bildete Chris´s Ankündigung, dass fortan der gute Adelphi Blend unser Eich-Whisky sein wird. Diese Ankündigung führte gleich mal zu einer lebhaften Diskussion, ob man in diesem Fall nicht vielleicht besser die Eichmarke auf 4 Punkte anheben würde, weil dieser Blend durchaus Potential hat und so manchen anderen Eichwhisky, den wir zuvor verkonsumiert haben, in den Schatten stellen würde.
Letztendlich blieb es bei der folgenden Abstimmungen bei 3 Punkten für den Eichwhisky, da es dank einiger Enthaltungen keine Mehrheit für eine Anhebung der Punktezahl gab.
Den Adelphi Blend kann ich allen Lesern nur ans Herz legen. Zu einem unschlagbaren Preis erhält man einen leicht rauchigen, lebhaften Blend, der mal ganz locker auch einen Johnny Walker Black Label in die Tasche steckt. Ich habe eigentlich immer ein Flasche im Haus, für Abende an denen ich gerne einen Whisky trinke ohne ihn zu „zelebrieren“, wenn Ihr versteht was ich meine.
Es folgte dann der erste Whisky des Abends.
Whisky 1
Der Whisky stellte sich mit süßlichen Noten, unter anderem mit Kirsch-, Orangen-, Birnen- und Holznoten in der Nase vor. Diese relativ komplexe Nase setzte eine gewisse Erwartungshaltung in Gang, die der Geschmack, zumindest bei mir, nicht halten konnte. Den stärksten Eindruck im Mund hinterließ der Whisky beim Abgang mit lebhaften, leicht bitteren Holznoten. Ansonsten blieb er eher eindimensional mit leicht pfeffrigen, bitteren Noten.
Mit einem Voting im Bereich 4-7 Punkten und einer Durchschnittnote von 4,6 erreichte der Tropfen auch bei den anderen Tasting Teilnehmern nicht viel höhere Noten.
Es handelte sich um den auf 5000 Flaschen limitierten Hyde 1922 aus Irland. Der Whisky wurde in Rumfässern gefinisht, kommt ohne Altersangabe daher und ist mit 46% abgefüllt.
Insgesamt ist der Whisky nett, geeignet für Liebhaber, die insbesondere Wert auf Holznoten legen, aber nicht sonderlich komplex.
In der Gesamtwertung erreichte er an diesem Abend folgerichtig auch nur den 3. Platz.
Whisky 2
Whisky No. 2 hatte da gleich ein deutlich höheres Potential auf den Tagessieg. In der Nase schön komplex mit Blumigen Aromen, Mandeln, Ananas und Holz, entfaltete der Tropfen auf der Zunge ein großartiges Volumen mit angenehmen Holznoten, angenehmer Süße und einem tollen Abgang.
Gab man dem Whisky Wasser hinzu verstärkten sich die süßen Noten nochmals. Interessant war auch, dass der Whisky wirklich eine Menge Wasser vertrug, ohne zu kippen.
Insgesamt erreichte der Whisky im Durchschnitt eine respektable Note von 5,8 Punkten.
Es handelte sich um einen 9 Jahre alten Macduff, abgefüllt vom unabhängigen Abfüller The Whisky Chamber. In die Flasche gelangte der Single-Barrel-Whisky mit einer schönen Fassstärke von 56,8 % nachdem er vorher in Bourbon Barrels 9 Jahre reifen durfte. Insgesamt gibt/gab es leider nur 277 Flaschen dieses edlen Tropfens, der The Whisky Chamber typisch uncoloriert und unfiltriert abgefüllt wurde.
Whisky 3
Die Frage war nun natürlich, ob dies zum Tagessieg reichen würde, oder ob sich Chris das Highlight des Abends für zuletzt aufgehoben hatte.
Einmal kurz einatmen über dem Glas ließ keine Zweifel offen, wohin wir uns mit diesem Whisky bewegen würden. Rauch und Torf mit leicht medizinischer Note ließen auf die Insel Islay schließen. bemerkenswert war die sehr blasse Farbe des Whiskys, was uns auf Refill-Fässer oder auf eine kurze Lagerdauer schließen ließ.
Auf der Zunge zeigte der Whisky dann sein ganzes Potential. Süßliche Noten mit Lakritzaromen, Zimt und waren Holznoten kitzelten den Gaumen. Ein langer satter Abgang ohne Bitterkeit rundete das Bild ab. Erstaunlich war, dass dieser rauchige Whisky nach Zugabe von etwas Wasser noch mal zusätzliche Süße gewann.
Das Ergebnis ließ nicht lange auf sich warten. Mit 7,1 Punkten wurde der Tropfen zum Tagessieger gekürt.
Es handelte sich um einen 8 Jahre alten Lagavulin, der mit 48 % abgefüllt wurde. Dieser Whisky wurde als limitierte Edition zum 200 jährigen Geburtstag von Lagavulin editiert. Lagavulin hat sich für sein Jubiläum für diesen 8 jährigen entschieden, da 1880 der berühmte Whiskyjournalist Alfred Barnard die Insel besuchte und einen 8 jährigen Lagavulin in seinen Aufzeichnungen erwähnte. Ein Zitat des Berichts findet sich auf dem Label der Flasche.