Mr. Pepper´s Pop-Up Restaurant

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Wer sich wundert, wo denn der Bericht über den November 3D bleibt, dem sei dieser Text ans Herz gelegt, denn anstelle des traditionellen „Reste-trinken“ des November 3D hatten sich Marion und Chris dieses Jahr zum 9-jährigen Whiskykoch Geburtstag etwas ganz anderes einfallen lassen.

Der Whiskykoch heißt ja nicht umsonst so. Grundsätzlich kann man Events buchen, bei denen es dann passend zum Thema Whisky und Food, aromatisch aufeinander abgestimmt, gibt. Dies hat den entscheidenden Nachteil, dass man nicht „spontan“ zu einem Dinner reinschneien kann, weil diese Events meist schon Wochen, oder Monate im Voraus ausgebucht sind.

Dies war in der November 3D Woche diesmal etwas völlig anderes, denn der Whiskykoch wurde kurzerhand in ein Popup-Restaurant umgewandelt.
Natürlich war es von Vorteil einen Tisch zu reservieren. Dies funktionierte aber in Tinas und meinem Fall auch noch mit einer Vorlaufzeit von einem Tag relativ spontan.

Das Mr. Peppers wartete dann mit einer kleinen, aber feinen Karte auf, aus der man „à la Carte“ Gerichte oder ganze Menus bestellen konnte. Diese Gerichte und Menus gab es wahlweise mit und ohne Whisky.
Dank einer vegetarischen Option entschieden wir uns beide für ein Menü. 1x vegetarisch und 1x mit Fleisch. Da wir relativ spät unterwegs waren, war der Hunger groß, so dass der Gruß aus der Küche schon fast eingeatmet war, bevor die Kamera den Weg in die Hand gefunden hatte.

gruss_aus_der_kueche

Das kleine Süppchen mit Brokkoli und roter Beete schmeckte hervorragend und war ein schönes Entrée.

Das eigentliche Menü startete dann für uns beide mit Fenchel-Antipasti mit Honig-Salbei-Zitronen-Frischkäse Panna Cotta und Bratapfel Créme, begleitet von einem 9 Jahre alten Macduff in Fassstärke (56,8%). Der Macduff ist ein frischer Whisky mit Apfel, Kräuter und Zitrusnoten, der hervorragend zum Essen passte.

Ich entschuldige mich an dieser Stelle, dass auch die Deko dieses Tellers aufgrund von Hunger leider nicht vollständig für die Nachwelt erhalten werden konnte.

Fenchel Antipasti mit Frischkäse-Honig-Salbei Panna Cotta
Fenchel Antipasti mit Frischkäse-Honig-Salbei Panna Cotta

Als zweiter Gang folgte eine Kürbis-Mandel-Suppe mit Austernpilz Panaché und Walnussöl, begleitet vom neuen Wolfburn Aurora. Der in 80% Bourbon und 20 % Sherry Fässern gelagerte Whisky wurde mit 46% abgefüllt und spiegelte die warmen und nussigen Aromen sehr gut wieder. Lediglich beim etwas pfeffrigen Abgang liefen der Whisky und die doch eher weich ausklingende Suppe aus meiner Sicht etwas auseinander. Ich hätte mir zu dieser Suppe auch sehr gut einen älteren und im Abgang etwas weicheren Dalmore vorstellen können, aber das ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.

Mandel-Kürbis-Suppe
Mandel-Kürbis-Suppe

Als Hauptgang gab es für mich als „Fleischfresser“ eine Rinderroulade mit Mett-Muschel-Füllung, Ofen-Chicorée und Gersten-Risotto, deren rauchige und maritime Noten wunderbar durch einen Lagavulin „200th Anniversary Edition“ 8 Jahre, 48% aufgegriffen wurde.

Rinderroulade mit Mett-Muschel Füllung
Rinderroulade mit Mett-Muschel Füllung

Tina hatte als vegetarische Alternative eine gebratene Zwiebel mit Steckrüben-Sellerie Füllung mit Erbs-Minz-Püree und Kartoffel-Petersilien-Strudel die von einem ganz hervorragenden Glen Ord 18 Jahre 54% aus der Rawcask Serie von Blackadder begleitet wurde.

Gebratene Zwiebel mit Steckrüben-Sellerie Füllung
Gebratene Zwiebel mit Steckrüben-Sellerie Füllung

Beim Dessert habe ich mir dann ein wenig gewünscht, ich hätte das vegetarische Menu genommen. Meine in Lapsang-Sherry pochierte Birne mit Limetten Parfait harmonierte zwar schon sehr gut mit dem Kilchoman Sanaig, gereift in 25% Boubon und 75% Sherry Fässern, konnte aber der dunklen Schoko-Mousse mit Gingerbread und salziger Karamellsauce und einem 8 Jahre alten Glenborrodale von Adelphi nicht das Wasser reichen. Vielleicht lag das auch an der Jahreszeit deren vorweihnachtliche Dunkelheit doch eher zum Gingerbread passte.

Sherry pochierte Birne mit Limette Parfait
Sherry pochierte Birne mit Limette Parfait
Dunkle Schokoladenmousse mit Gingerbread
Dunkle Schokoladenmousse mit Gingerbread

Alles in allem war es ein sehr gelungener und genussvoller Abend. Chris hat es wunderbar verstanden die Aromen des Essens und der Whiskys zu kombinieren und auch der Service und das ganze Ambiente waren rundum gelungen. Kleine Holperer, die es wohl bei jedem Popup Restauraant aufgrund der noch nicht eingespielten Abläufe gibt, fielen nicht wirklich ins Gewicht und wurden charmant „ausgebügelt. Wenn es nach uns geht, kann Mr. Pepper´s Wochenrestaurant ruhig mehrmals im Jahr seine Pforten öffnen.