Das Jahr 2019 ist für mich etwas ungünstig gestartet. Den Januar 3D habe ich verpasst weil ich krank war und den Februar, weil ich die Verschiebung nicht rechtzeitig gesehen habe. Sei´s drum. Um so mehr habe ich mich auf den März 3D gefreut.
Zur Abwechslung fand diesmal keine Veranstaltung parallel im Restaurantbereich statt, so dass wir diesen Bereich für unser Tasting zur Verfügung hatten. Definitiv ein Upgrade hinsichtlich der Gemütlichkeit.
Gestartet wurde, wie auch im letzten Jahr, mit dem Adelphi Privat Stock Blend als Eichwhisky der so gut war wie immer.
Whisky No. 1
Der nächste Whisky, den uns Chris kredenzte machte beim Nosing einen wirklich interessanten Eindruck. Butterkekse, Vanille Fudge, blumige Noten und frisches Heu beschäftigten die Rezeptoren der Nase. Das schraubte die Erwartungen an den Geschmack deutlich in die Höhe. Leider konnte Whisky No. 1 dieses hohe Niveau des Nosing beim Geschmack nicht ganz halten. Trotz malziger Noten wirkte der Whisky auf der Zunge nicht so komplex wie beim Nosing. Ein Leichtes brennen, gepaart mit einem herben Beigeschmack beim Abgang drückten dann die Note auch etwas. Insgesamt erhielt der Whisky Noten zwischen 4 und 7 Punkten, was zu einer Gesamtwertung von immer noch guten 5,3 Punkten im Durchschnitt reichte.
Es handelte sich um einen 10 Jahre alten BladnochBladnoch. Die Limited Release wurde mit 46,7% abgefüllt.
Insgesamt ein netter Whisky für Liebhaber einer komplexen Note beim Nosing.
Whisky No. 2
Dieser Whisky kam leicht trüb in den Gläsern daher, was nicht heißen soll, dass es sich um eine trübe Tasse handelte, sondern offensichtlich wurde der Whisky nicht kühlfiltriert und stand wohl etwas kühler. Im Gegensatz zu Whisky No. 1 war dieser Whisky beim Nosing erst einmal sehr unauffällig. Leichte Orangen- und Nussaromen streichelten die Nase nur ganz leicht.
Auf der Zunge bot sich dann ein ganz andere Eindruck. Vollmundig mit kräftigen Holznoten und deutlicher Süße eroberte der Tropfen den Gaumen. Hinzu kam ein leichter Rauchgeschmack wie beim Kalträuchern. Fügte man dem Whisky etwas Wasser hinzu, verstärkte sich der süßliche Eindruck nochmals und brachte Rosinen-Aromen zum Vorschein, was mich an ein Rumfass-Finish denken ließ. Damit sollte ich aber falsch liegen.
Auch hier waren die Meinungen unter den Tastern etwas gemischt und bewegten sich zwischen 4-7 Punkten. Mit einem Durchschnitt von 5,6/10 Punkten konnte Whisky No. 2 jedoch den Vorgänger vom Spitzenplatz der Wertung verdrängen.
Es handelte sich um einen 10 Jahre alten Glentauchers Single Cask Whisky von Spirit & Cask Range, der in einem Oloroso-Sherryfass gefinischt wurde. Abgefüllt wurde das nicht uninteressante Destillat mit 48%.
Whisky No. 3
Blieb die Frage, ob der letzte Whisky ähnlich knapp in der Punktewertung liegen würde. Beim Nosing präsentierten sich deutlich rauchige Aromen im Vordergrund, wie z.B. Rauchschinken, kalter Kaminholz-G
eruch mit einem Hauch Süße.
Auf der Zunge zeigte der Whisky ein tolles Volumen und brillierte durch schöne Malznoten, Holzaromen und Bitterschokolade. Durch Zugabe von Wasser verstärkte sich letzteres und der Whisky präsentierte deutlich mehr süße Noten. Ein toller Tropfen. Entprechend hoch viel die Wertung aus. Sie bewegte sich zwischen 6-9 Punkten was einen Durchschnitt von beachtlichen 7,9/10 Punkten ergab. Somit wurde dieser Whisky zweifelsfrei Tagessieger.
Es handelte sich um einen 5 Jahre alten Bunnahabhain abgefüllt von der Rolf Kaspar GmbH in der Serie Black Corbie. Die Single Cask Serie des Abfüllers hat uns schon so manchen exzellenten Whisky beschert. Nach der normalen Reifung durfte dieser Whisky noch 4 Monate in einem Portweinfass lagern.