Whisky 3D – Januar 2020

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Willkommen im neuen Whisky Jahrzehnt. Endlich gibt es wieder einen Bericht über einen neuen 3D Treff. Der letzte stammt ja aus dem Oktober 2019, da ich am November 3D nicht teilnehmen konnte und der Dezember 3D aufgrund Terminproblemen ausgefallen ist.

Der Whisky-Durst war also gestiegen, auch wenn ich nicht behaupten kann, die Zeit zwischen den 3D abstinent verbracht zu haben.

Trotz neuem Jahrzehnt blieb uns der gute Adelphi Privat Stock als Eich-Whisky für unsere Bewertungen erhalten. Nachdem wir diesen genossen hatten und unsere Geschmacksnerven auf Kurs gebracht waren starteten wir mit

Whisky No. 1

In der Nase machte der erste Probant des Abends einen leicht rauchigen Eindruck der mit Zitrus und Holundernoten gespickt war. Nach einer längeren Zeit im Glas zeigten sich zudem noch deutliche Vanille Noten.

Auf der Zunge wirkte er zunächst süßlich und weich, entwickelte sich von dort zu einem vollmundigem Aroma, das zum Abgang hin ins Herbe kippte. Hier zeigten sich dann Pfeffer, ein Hauch Parafin und eine gewisses Maß an Bitterkeit. Der Whisky verabschiedete sich mit einem deutlichen Brennen auf der Zunge und war recht kurz und herb, ohne großen Nachhall.

Der Whisky erreichte bei den Testern eine Wertung von 5,2/10 Punkten – was ein guter Start in den Abend war.
Es handelte sich um einen Whisky der englischen St. George´s Destillerie mit dem schönen Namen „Smokey“, der unfiltriert mit 43% Trinkstärke abgefüllt wurde. Mehr Informationen zur Destillerie der „The English Whisky Company“ finden sich unter https://www.englishwhisky.co.uk .

The English „Smokey“ Single Malt Whisky – 5,2/10 Punkte – Bild © G. Ewert

 

Whisky No. 2

Die Messlatte war also gelegt und Whisky No. 2 musste nun beweisen, wie hoch diese tatsächlich war.

In der Nase zeigte dieser Whisky sehr altes, schon etwas modriges Holz und Beize. Hinzu kamen leicht süßliche Noten.
Auf der Zunge wirkte der Whisky deutlich anders. Sehr süß, scharf und deutlicher Rauch machten sich im Mund breit. Nach längerer Zeit im Glas wurde das Aroma noch runder. Der Abgang war ähnlich kurz, wie bei Whisky No. 1 und wurde von kaltem Rauch bestimmt. Bei Zugabe von Wasser wirkte der Whisky zudem recht salzig.

Auch hier hatten wir es mit einem schön komplexen Whisky zu tun, was die Bewertung nicht einfacher machte.

Und damit kommen wir zu einem Novum, denn soweit ich mich erinnern kann, hatten wir noch nie den Fall, dass 2 Whiskys die exakt gleiche Wertung bekamen. Der Whisky erhielt genau die gleichen 5,2 Punkte wie der erste Kandidat.

Es handelte sich um die 2010 Vintage Abfüllung aus dem Hause Kilchoman. Abgefüllt wurde der Whisky mit einer gehobenen Trinkstärke von 48%.

Kilchoman „2010 Vintage“ – 5,2/10 Punte – © G. Ewert

Whisky No. 3

Blieb die Frage, ob Whisky No. 3 diese Hürde würde nehmen können um sich die Krone des Abends aufzusetzen.
Dieser „letzte Whisky des Abends“ zeichnete sich beim Nosing durch Rauch, Torf und einem Geruch nach verbranntem Gummi aus.

Vollmundig mit holzigen, rauchigen Noten und einer recht schweren Süße präsentierte sich der Whisky auf der Zunge. Und dann präsentierte der Whisky etwas, was den anderen beiden Kandidaten wirklich fehlte: Einen warmen weichen und süßlich schweren Abgang.

Damit sicherte sich dieser dritte Kandidat den Tagessieg mit einem deutlichen Vorsprung. Er erreichte 6,4/10 Punkte in der Wertung.

Es handelte sich um den „buair an diabhail of islay – Tempt the devil Vol. 14“ von the Whisky Chamber. Er wurde mit satten 58,9% Fassstärke abgefüllt. Dem Whisky wurde weder mit Farbe nachgeholfen, noch wurde er kühlfiltriert.

Ein wirklich leckerer Tropfen und ein guter Abschluss für den ersten 3D Treff des Jahres.

The Whisky Chamber „Tempt the devil Vol. 14“ – 6,4/10 Punkte – Bild © G. Ewert