Der Februar 3D fand, wie schon der Januar 3D unter Leitung von Chris statt. Wie schon der Januar 3D glich auch dieses Tasting eher einer privaten Veranstaltung mit nur wenigen Teilnehmern, was natürlich ein wenig schade ist, da Chris, oder wer immer durch den Abend führt, dafür extra länger bleibt.
Den Januar 3D hatten wir aus diesem Grund gleich an der Bar abgehalten, für den Februar 3D entschieden wir uns doch für die Runde am Tisch.
Natürlich starteten wir ohne Überraschungen mit unserm Adelphi Privat Stock Blend als Eichmarke in den Abend.
Whisky No. 1
Der erste „fremde“ Whisky des Abends zeichnete sich durch einen intensiven Geruch nach Tannenharz aus, angereichert mit leichten Fruchtigen Noten. Er erinnerte mich etwas an ein Aftershave meines Vaters: „Pino Silvestre“, das ich aber damals zugegebener Maßen nicht so sehr an ihm mochte.
Auf der Zunge fehlte mir bei diesem Tropfen, dann allerdings etwas der klassische Whisky Charakter. Der Geschmack startete mit einem Bizzeln auf der Zunge um dann in herbe, pfeffrige Aromen überzugehen. Im Abgang konnte man dann noch Bitterorangenmarmelade wahrnehmen.
Es mag an dem Geruch nach diesem Aftershave gelegen haben, denn bei mir wollte der Whisky insgesamt nicht so recht ankommen, weshalb meine persönliche Wertung recht niedrig ausfiel.
Die anderen Taster fanden den Whisky allerdings interessant und so bekam er eine Wertung zwischen 3 und 6 Punkten. Im Durchschnitt bedeutete das eine 5,2.
Es handelte sich um einen Whisky von der grünen Insel. Die West Cork Destillery ist im irischen Skibbereen beheimatet und genau diesen Ort trägt dieser Whiskey im Namen. Der „Skibbereen Eagle“ wurde nach 12 Jahren Lagerung in first fill Bourbon Fässern mit 43% Trinkstärke in die Flasche entlassen.
Whisky No. 2
Der zweite Whisky präsentierte sich für meinen Geschmack dann schon eher „whiskylike“. Auch wenn er im Glas erstmal etwas braun und trüb erschien, folgten doch angenehme Noten beim Nosing. Holz und Orangennoten erfreuten die Rezeptoren.
Auf der Zunge baute sich dieses Feeling dann noch weiter aus. Ein schönes Spektrum an Zitrusnoten, Süße und Lakritz breitet sich auf der Zunge aus. Abgerundet wurde das Geschmackserlebnis durch einen mittellange Abgang.
Vielleicht kein Whisky zum Meditieren, aber interessant, komplex und angenehm zu trinken.
Aus der Taufe gehoben hat diesen Whisky der unabhängige Abfüller House of McCallum. Bei dem getesteten „Mc Warrior“ handelt es sich schon um die zweite Auflage, die diesmal, die dunkle Farbe ließ es schon erahnen in Portweinfässern nachreifen durfte. Abgefüllt wurde auch dieser Whisky in Trinkstärke mit 43,5 Prozent. Eine Altersangabe fehlt leider.
Das Taster-Team war sich bei diesem Whisky sehr einig, denn er bekam eine homogene Wertung zwischen 6+7 Punkten und verdrängte mit 6,6 Punkten im Durchschnitt den diesmal nicht so „lucky“ Irish vom ersten Platz.
Whisky No. 3
Nun stellte sich natürlich die Frage, ob das noch zu toppen sein würde.
Whisky No. 3 warf dazu beim Nosing Holznoten, Rauch, Torf und süßliche Zitrusnoten in den Ring, was schon ganz beeindruckend war.
Auf der Zunge breitete sich der Whisky mit einem schönen Volumen aus und erfreute mit Holznoten, Malz, Lakritz und Bitterschokolade die Geschmacksknospen.
Die leichte Pfeffigkeit konnte man ihm dabei gut nachsehen, zumal sich der Tropfen mit einem angenehmen süßen Abgang verabschiedete.
Nun sind rauchige Whiskys nicht unbedingt jedermanns Sache und so wurde es bei der Wertung für unseren dritten Kandidaten noch mal spannend. Mit einem Spektrum zwischen 5 und 8 war nachzu alles möglich. Tatsächlich behauptete sich der „The Islay Trail“ jedoch knapp mit 6,8 Punkten vor den anderen zwei Kandidaten und avancierte damit zum Tagessieger.
Der „The Islay Trail“ wurde für den deutschen Importeur Alba Import abgefüllt. 2007 wurde das Destillat in Bourbon Hogshead Fässer gefüllt um 11 Jahre später mit 46 % Trinkstärke in die Flasche entlassen zu werden. Wie auch die beiden Vorgänger kommt auch dieser Whisky ohne Nachhilfe bei der Farbe und ohne Kühlfiltrierung aus.
Wirklich ein netter Tropfen und ein verdienter Tagessieger.