Hallo Zusammen,
willkommen in einer neuen Rubrik auf meinem Blog!
Das Weltgeschehen ist ja im Moment einigermaßen unentspannt und das macht uns allen das Leben nicht einfacher.
Nicht nur, dass wir uns immer noch mit einer Pandemie rumschlagen, die Klima-Katastrophe immer deutlicher zu Tage tritt – nein, im Osten Europas bildet sich Herr Putin nun noch ein, dass es eine gute Idee wäre einen Angriffskrieg in einem souveränen Nachbarland zu starten.
Btw: #StandWithUkraine
Allerdings tut es niemandem auf Dauer gut den ganzen Tag nur Doom-Scrolling zu betreiben und von einer Katastrophen-Nachricht zur nächsten zu switchen.
Ich denke jeder hat dafür seine eigene Coping-Strategie und Streamingdienste haben deshalb aktuell nicht umsonst Hochkonjunktur, aber ich weiß nicht wie es euch geht, irgendwann kam zumindest bei mir der Punkt, wo ich nur noch lustlos durch das Programm von Netflix & Co. gescrollt habe und mich nichts mehr so recht mitreißen wollte.
Doch wie schön, dass es Social Media gibt, denn Ausflüge zu Twitter, Instagram & Co. bieten nicht nur eine tolle Möglichkeit sich auszutauschen, oder auch mal in einem
befreienden Rant Frust und Dampf abzulassen, nein, ab und an spült der Algorithmus einem etwas in die Timeline, was einen abseits der üblichen Bubble führt.
So einem Weg aus dem Kaninchenbau ist diese neue Rubrik zu verdanken, denn durch einen Zufall bin ich über irgendwelche Umwege in einer Autor:innen/Leser:innen Bubble gelandet.
Nun habe ich als Kind schon gerne gelesen, eine Liebe, die mir meine Mutter in die Wiege gelegt hat, die nicht nur unheimlich viele Bücher mit nach Hause brachte, sondern mit der ich
auch die Wesenseigenschaft teile mich in Büchern komplett verlieren zu können.
Verlieren ist hier fast wörtlich zu nehmen, denn wenn mich ein Buch einmal in seinen Bann gezogen hat, dann könnte mir (um mal eine Hommage an einen berühmten Gallier zu platzieren) „Der Himmel auf den Kopf fallen“ ohne, dass ich es mitbekomme.
Diesen „Gendefekt“ habe ich (wie gesagt) meiner Mutter zu verdanken – Danke Mama!
Ab in eine andere Welt…
Will ich mich vom Weltgeschehen abschotten, brauche ich nur ein Buch, dass mich so fesselt, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen mag und bei dem Arbeit, Essen und Schlaf eigentlich nur lästige Unterbrechungen darstellen.
Solch ein Buch ist für mich „Deathbound“ von Jessica Iser.
Die Darmstädter Autorin schreibt Dark Fantasy Romane und Kurzgeschichten und ihr Debut-Roman Deathbound ist für den Seraph- Award 2022 in der Kategorie „Bester Independent-Titel“ nominiert. Da heißt es am 19.03. Daumen drücken.
In Deathbound zieht die Autorin den Leser in die Welt zweier sehr unterschiedlicher Protagonisten. Auf der einen Seite die junge Alys, die sich selber noch gar nicht so recht gefunden hat und die kaum eine Vorstellung von ihren Potentialen, Wünschen und ihrer eigenen Bestimmung hat. Auf der anderen Seite der „Todbringer“ Letifer, dessen einzige Bestimmung darin zu liegen scheint, dem Tod Menschenseelen zuzuführen.
Das Aufeinandertreffen der beiden wirbelt das Leben beider kräftig durcheinander und führt sie auf einen neuen Pfad…
Ich möchte nicht spoilern, daher gehe ich hier nicht weiter auf die Handlung ein.
Was mir an dem Buch besonders gut gefallen hat ist die dichte Atmosphäre, die Jessica Iser im Laufe der Geschichte aufbaut. Nicht nur der Spannungsbogen, der wirklich straf gespannt ist und kaum Möglichkeiten zum durchatmen bietet, katapultiert den Leser mitten hinein ins Geschehen, sondern auch die Beschreibungen des gesamten Settings, das mal freundlich, dann aber auch wieder düster und bedrohlich erscheint. Insbesondere in den dunklen Passagen der Geschichte können sich auch gut mal Gänsehaut oder aufgestellte Nackenhaare einstellen.
Das Buch hat mich gefesselt, unterhalten und mich für einige schöne Stunden aus dieser Welt in eine andere katapultiert. Genau das, was ich mir von einem guten Buch wünsche.
Wer sich nun fragt, welcher Whisky da bei der Lektüre im Glas war:
Der Black Corbie Craigellachie befindet sich schon länger in meiner Sammlung. Kennengelernt hab ich ihn beim Whisky 3D im Whiskykoch Oktober 2017. Hier der Link zum damaligen Tasting:Whisky 3D Oktober 2017
Der Whisky hat nicht nur ob der Krähe und der dunklen Landschaft auf dem Label gut zu diesem Roman gepasst, sondern auch hinsichtlich der Aromen. Auf der einen Seite die fruchtigen Noten von Erdbeeren, Johannisbeeren und die Süße von Wildblumenhonig, die ich Alys zuordnen würde und auf der anderen Seite dunkle und schwere Holznoten zusammen mit einem episch langen Abgang, passend zu Letifer.