Rezension

Werbung – Rezensionsexemplar

»Insight of Souls – Rauch & Gold« von Michelle Miller und Silvia Andermann, erscheinen im Dunkelstern Verlag

Inhalt:

Als Cassey und Natalie nach New York ziehen, um dort, zusammen mit ihrem Vater, auf Shemayu Jagd zu gehen, ahnen sie nicht, was ihnen bevorsteht.

Als Nesweru ist es ihre Aufgabe, diese dunklen Seelen aus den Körpern ihrer Wirte zu befreien und zurück in die Duat, die ägyptische Unterwelt zu verbannen.

Doch etwas hat sich verändert und stellt die Schwestern vor ganz neue Herausforderungen, denn die Shemayu agieren nicht länger als Einzelkämpfer. Als würde das nicht alles schon kompliziert genug machen, verlieben sich die Zwillinge in Nicolas und Grayson, zwei Jungs von der Uni, die ihr ganz eigenes Geheimnis haben.

Meine Meinung:

Was für ein toller Auftaktband in diese Geschichte, und was für ein fieser Cliffhänger am Ende.

Aber der Reihe nach. Was mir von Anfang an an dieser Geschichte gut gefallen hat, sind zwei Dinge. Da wäre zum Einen die ungewöhnliche Prämisse. Die von den Autor*innen der ägyptischen Mythologie entlehnten Elemente sind mitnichten Mainstream. Wer sich die Mühe macht, nach Shemayu und Nesweru zu googlen, wird feststellen, dass man auf diesem Weg nur auf spärliche Informationen stößt. Hier wurde tief geschürft.
Und dann ist da die intensive Atmosphäre, die die beiden Autorinnen bei der Beschreibung ihres Settings aufbauen. Man ist sofort drin in dieser Welt mit ihren rauen, manchmal aber auch glitzernden Seiten. Ich bin zwar noch nie in New York gewesen, aber genau so, stelle ich mir das Leben in ›der Stadt, die niemals schläft‹ vor.
Sei es das Café am Morgen, der Club am Abend, oder der große Konzertsaal mit dem einsamen Flügel. Alle Schauplätze wirken wunderbar authentisch und Michelle und Silvia schöpfen den Ruf der Vielseitigkeit des ›Big Apple‹ durch die Vielfältigkeit der Schauplätze voll aus.

Hinzu kommen die sympathischen Protagonisten. Diese sind vom Wesen her zwar alle unterschiedlich, vereinen sich aber, gerade, wenn alle in einer Szene auf einem Haufen sind, zu einem glänzend aufspielenden Rat-Pack.

Natürlich komme ich nicht umhin, zuzugeben, dass mir Cassey als Figur am besten gefallen hat. Hier spielt das Autorenduo zwar mit dem Klischee der unnahbaren Einzelgängerin mit weichem Kern, doch die Figur ist so vielschichtig angelegt und verfügt über so viel Tiefe und Facetten, dass es einfach nur Spaß macht, ihrer Entwicklung zuzuschauen.

Zwischen allen Hauptfiguren herrscht eine clever aufgebaute Dynamik, die unglaublich unterhaltsam zu lesen ist. 

Hinzu kommt die spannende Handlung die, so wie auch die Parteien, gleich mit einem Doppelpack daherkommt.
Man fiebert mit, wenn Cassey und Natalie auf Shemayu Jagd gehen und sich die Bedrohung immer weiter aufbaut, bis zum Crescendo im Finale des ersten Bandes. Gleichzeitig hat man beide Hände vor Augen, wenn die Geheimnisse, die die Protagonisten voreinander haben, kurz davor sind, ihnen um die Ohren zu fliegen.

Ein toller Start in diese Geschichte, die mit ihrem ungewöhnlichen Ansatz, der dichten Atmosphäre, den sympathischen Protagonisten und der zweigleisigen Spannungskurve voll punktet.
Für mich ganz klar ein Must-Read.