Revival des 3D – Whisky 3D im März 2023

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Seit einiger Zeit gibt es beim Whiskykoch eine kuschlig schöne Lounge-Ecke mit Sofa zum Whisky verkosten und chillen. Das und ein Treffen im Februar hat einige, allen voran Timo, dazu inspiriert, den 3D wieder aufleben zu lassen. Eine tolle Idee, wie ich finde und so war ich im März dann natürlich auch dabei.

Es schwebte schon ein wenig Nostalgie durch den Raum, als die ersten Gläser mit „Eichwhisky“ gereicht wurden und wir den guten Adelphi Private Stock dazu nutzten, um in Stimmung zu kommen.

Adelphi Private Stock Blend im Glas
Bicld © Guido Ewert

Alle weiteren Whiskys wurden dann, in guter alter Manier, blind verkostet.

Whisky No. 1

Beim Nosing blieb Whisky Nummer 1 relativ unauffällig, so dass wir die Hauptaromen erst beim verkosten festestellen konnten.
Etwas Lakritz, dunkle Schokolade und ein Hauch Süße, kitzelten den Gaumen.
Insgesamt verströmte der Whisky einen Hauch von Obstler, was den meisten Tasting-Teilnehmern weniger gefiel.
Dazu kam ein recht trockenes Feeling im Mund und nur geringe Holzaromen. So kam es, das der Tropfen nur wenig überzeugen konnte.
Im Ergebnis gab es durchschnittlich 3.17 Punkte in einem Benotungsbereich von  2-5 Punkten. Damit schaffte es der „New Make“ der Holyrood Distillery so gerade den Eichwhisky hinter sich zu lassen. Es wird daher auch niebenden überraschen, dass dies dann nur den 3. Platz an diesem Abend ergab.

Holyrood „New Make“ – 3,17/10 Punkte – Bild © Guido Ewert

Whisky No. 2

Der Sieger wurde also zwischen den beiden letzten Whiskys gekürt.
Der zweite Bewertungskandidat konnte uns deutlich mehr begeistern, als es beim Vorgänger der Fall gewesen war.

Schon das Nosing föderte mehrere interessante Noten zu Tage. Frischer Tabak, Gras und Himbeeren kitzelten das Riechorgan.
Geschmacklich stach für mich der Geschmack nach Orange, genauer gesagt englischer Orangenmarmelade hervor. Im Mund zeigte sich ein volles Aroma, das aber bei einem runden Kompakt-Paket bliebt. Eine Aromenaufsplittung fand selbst bei der Zugabe von etwas Wasser nicht statt. Lediglich die Süße wurde dadurch verstärkt. Dennoch konnte dieser Whisky deutlich mehr überzeugen und erreichte mit einem Durchschnitt von 5,33 und einer Bewertungs-Range von 4-7 ein gutes Ergebnis.

Es handelte sich um einen nicht-getorften Raasay, der in Ex-Bordeaux Fässern gelagert wurde. Satte 61,8% Fassstärke zeichneten für das Volumen verantwortlich. Ein angenehm zu trinkender Whisky der Hebrideninsel.

Isle of Raasy – 5,33/10 Punkte – Bild ©Guido Ewert

Whisky No. 3

Blieb natürlich die Frage, ob der letzte Whisky dies würde toppen können.

Auffallend angenehm fielen uns gleich die Aromen von altem Holz und Zimt beim Nosing auf. es machte richtig Spaß diesen Whisky zu inhalieren. Beim Tasting hielt der Whisky dann, was das die Nase versprach. Kräftige Holznoten, ein schönes rundes, volles Aroma und Brombeernoten wußten zu begeistern. Kein wunder also, dass dieser Whisky den Raasay auf die Plätze verwies. Mit durchschnittlich 6,67 Punkten und einem Voting zwischen 5 und 7 wurde dieser Tropfen zum Sieger gekürt. Der 12 Jahre alte  Coopers Choice 2010 Teaninich wurde in Fässern aus amerikanischer Eiche gelagert und in Marsalafässern gefinished. Für das satte Volumen sorgten 52,5 % Alkohol. Ein leckerer Tropfen und ein verdienter Tagessieger.

Cooper’s Choice 2010 Teaninich Marsalafinish – 6,67 /10 Punkte – Bild ©Guido Ewert

Es war ein toller Abend, den das Team vom Mr. Pepper’s noch mit einer tollen Suppe als Zwischensnack krönte.
Was neben den Erinnerungen an den Geschmack der drei Whiskys bleibt, ist die Erkenntnis, dass uns allen diese Form des Tastings etwas gefehlt hat. Umso schöner, dass wir nun diese neue Form des alten 3D gefunden haben. Ich freue mich schon auf die weiteren Treffen.