Hier gibt es nichts zu lesen - bitte weitergehen! Gedanken zur Absage der Leipziger Buchmesse

Absage der Leipziger Buchmesse

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Die Absage der Leipziger Buchmesse ist und bleibt ein schwieriges Thema. Angesichts der Rekord-Infektionszahlen ist sie m.E. schon gerechtfertigt und ich persönlich plädiere ausdrücklich weiterhin für Solidarität mit vulnerablen Gruppen und Schattenfamilien. Betrachtet man aber die Art und Weise wie es zu dieser Absage gekommen ist bleibt ein schales Gefühl. Gerade auch die Tatsache, dass die FDP Ende dieser Woche gerne noch ihren Freedom (FreeDumm)Day gefeiert hätte (oder feiert), zeigt die Problematik besonders deutlich.

Eigentlich hatte die Messegesellschaft ein umfangreiches Konzept vorgelegt und lange sah es auch so aus, als würde die Messe stattfinden. Doch dann hagelte es plötzlich Absagen, insbesondere wohl von großen Westdeutschen Verlagen.

Für die Menschen im Osten ist das schon ein ziemlicher Schlag, auch wenn viele, ob der hohen Infektionszahlen, Verständnis für den Schritt der Messeleitung aufgebracht haben.
Denn die Leipziger Buchmesse ist nicht nur „irgendeine“ Buchmesse, sondern auch ein Stück Ostdeutsches Kulturgut, was mir (als Wessi) erst dieser Artikel der Süddeutschen Zeitung bewußt gemacht hat.

https://www.sueddeutsche.de/kultur/leipziger-buchmesse-absage-literatur-1.5526884

Das zeigt mir auch wieder, dass meiner Meinung nach immer noch viel zu wenig Austausch stattfindet. Mir ruft es jedenfalls in Erinnerung, dass ich mich bislang viel zu selten mit solchen Thematiken auseinander gesetzt habe. (Und ich fürchte da bin ich nicht alleine)

Was eine Messeabsage für Autor:innen bedeutet

Was so eine Messeabsage für Autor:innen bedeutet, ist mir erst so recht klar geworden, seit ich das Privileg habe auf Instagram in eine Leser:innen und Autor:innen Bubble gerutscht zu sein. Denn Networking scheint in der Buchbranche fast noch wichtiger zu sein, als in anderen Branchen. Dieses Netzwerken findet zwar offensichtlich auch im Internet, aber wohl zu einem großen Teil auch im Real Life auf Messen statt. Leider gab es von diesen nun herzlich wenig während Corona. Die Absage einer so großen Messe ist daher, so der Tenor der Stimmen die ich gelesen habe, ein echter Schlag ins Kontor.

Als lesefreudiger Buchkonsument macht man sich ja leider viel zu wenig Gedanken darüber, welchen Aufwand es bedeutet ein Buch zu schreiben und es zu veröffentlichen. Zudem hat man dann doch meist eine falsche Vorstellung davon, wieviel Geld ein(e) Autor:in so verdient.
Tatsache ist, dass nur sehr wenige Menschen, die uns mit ihren Geschichten unterhalten, in neue Welten schicken, unseren Horizont erweitern, oder auch einfach nur zum lachen bringen, von ihren Büchern oder Kurzgeschichten leben können. Die meisten gehen neben dem Schreiben noch einem „normalen“ Beruf nach, um sich ihr „Hobby“, das Schreiben, leisten zu können.

Lest auch mal Bücher von (euch) vielleicht nicht so bekannten Autor:innen

Daher möchte ich an dieser Stelle eine Lanze für alle die Autor:innen brechen, die sich im Vorfeld auf die Buchmesse gefreut haben, die hoffnungsvoll ihr neuen Bücher dort promoten wollten, oder sich einfach nur mit anderen Autor:innen und auch mit Leser:innen vernetzen wollten.

Schaut einfach mal auf Instagram vorbei und folgt dort einschlägigen Hashtags wie #Bookstagram oder #Bücherhamstern. Gebt dem ein- oder anderen Buch einfach mal eine Chance. Ich verspreche euch, man kann sehr positiv überrascht werden, wenn man auch mal etwas abseits der Spiegel- oder Wasauchimmer-Top-100 Liste grast.

Auch kleinere Verlage möchte ich euch ans Herz legen, denn sie geben sich unwahrscheinlich viel Mühe Lesende für die von ihnen verlegten Bücher zu begeistern.

Und nun gibt es noch ein paar Leseempfehlungen, zu denen es dann (demnächst auch mal) die ein- oder andere Rezension hier im Blog geben mag (oder schon gibt):

Buchempfehlungen:

Jessica Iser – Deathbound (nominiert als bester Independent Artikel für den Seraph-Award) – Rezension mit passendem Whisky

Eileen Espen – Das Blut der Zwölf (Eine herrliche Odyssee) – Rezension mit passendem Whisky

Justine Pust – Devilish Beauty (Eine dämonisch gute Triologie)

Alisha Pilenko – Voodo wider Willen (Herrlich grotesk)

Judith C.Vogt/ Christian Vogt – Schildmaid (Girls who Viking)

Murphy Malone – You make me fly (Stronger together in Schottland)

Lara Kalenborn – Blüten und Blut (Magische Bonbons)

Emil Bähr – Catching Sturdust (Sternenstaub und bunte Sticker)

Jenny Wood – Totenfluch

James A. Sullivan – Das Erbe der Elfenmagierin

Katharina Seck – Tochter des dunklen Waldes

Nika Sachs – Karmapoet

Amy Erin Thyndal – Die Legende der Assassinen

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