Eines der besten Dinge, die man über ein Buch sagen kann, ist meines Erachtens, dass es die Erwartungen, die man an es hatte, übertroffen hat.
Genau so ein Buch hat Lara Kalenborn mit „Blüten und Blut“ erschaffen.
Chocolat meets Kiki ?
Nachdem ich den Klappentext gelesen und die ersten Seiten des Buchs angeteasert hatte, erwartete ich eine Mischung aus einer erwachsenen Version von „Kiki’s kleiner Lieferservice“ und
Chocolat, was ja an sich schon kein kleiner Anspruch ist, denn beide Filme mag ich wirklich sehr. Worauf ich wirklich nicht gefasst war (im positiven Sinn), ist die abenteuerliche und spannende Reise, auf die die Autorin ihre Hauptfiguren Liv und Vic mitsamt Leserschaft schickt.
Bonbon Hexe Liv zieht mit ihrem kleinen Vogel Krächz, der zeitweise in ihren Haaren unter ihrem Hexenhut lebt („Dann muss ich schmunzeln, weil es in meiner Familie ein Dauerbrenner war, mich zu fragen, ob ich einen Vogel hätte“ ), beim mürrischen Buchmagier Victorian ein und eröffnet dort ihren eigenen Geschäftszweig. Durch Victorian lernt sie die Aristokratie von Waveland kennen, was letztendlich den Stein von Lara Kalenborns Roman so richtig ins rollen bringt.
Gerade am Anfang der Geschichte habe ich des öfteren geschmunzelt, wenn die Autorin ihre (zumindest denke ich das) eigenen Erfahrungen als Schreibende den Protagonisten in den Mund legt. (Victorians Gedanken bei der Übergabe eines Kapitels seines Buches: „Wie immer durchzuckt mich die Erkenntnis dass ich damit ein ganz persönliches Stück von mir hergebe, wie ein heißes Blitzen.“)
Der flüssiger Schreibstil und insbesondere die positive Laune verbreitende Protagonistin Liv, haben mich als Leser sehr schnell in der Geschichte um die Bonbon-Hexe und den Büchermagier ankommen lassen. Geschickt baut die Autorin den Spannungsbogen auf, um den Leser langsam und dann immer schneller zum Höhepunkt der Geschichte mitzunehmen.
Blüten und Blut ist dabei mitnichten ein Mix aus den oben beschriebenen Filmen, sondern entwickelt sich schnell in eine ganz eigene Richtung. Die Geschichte ist spannend, mitreißend und wenn ich als Leser eins bedauert habe, dann dass es mir nicht vergönnt war noch deutlich länger in dieser anderen Welt zu verweilen. Viel zu schnell bin ich am Ende der Geschichte angekommen. Daher hoffe ich definitiv auf ein Wiederlesen mit Liv und Vic und ein kleiner Vogel (Krächz?) hat mir gezwitschert, dass ich da durchaus positiv in die Zukunft blicken darf.
Ein wunderschönes Cover
Ich gebe es zu, wenn es um Cover geht, bin ich normalerweise eher ein Ignorant. Bücher kaufe ich vornehmlich nach Klappentext, oder aufgrund von Empfehlungen. Doch hier lohnt es sich etwas genauer hinzusehen, denn das Cover von Büten und Blut besticht nicht nur durch seine ausdrucksstarken Farben, sondern gibt auch einen Vorgeschmack auf die beiden Sidekicks der Protagonisten.
Der passende Drink zum Buch
Zu diesem Roman war es nicht ganz einfach einen passenden Whisky zu finden, denn die Charaktere der Protagonisten sind schon sehr unterschiedlich. Zunächst hatte ich an einen Whisky aus dem Sherry-Fass gedacht um Liv’s Bonbons widerzuspiegeln, aber irgendwie fand ich das nicht ausreichend süß genug.
Dann fiel mir zum Glück der Whisky-Sahnelikör von Adelphi ein. Dieser Likör vereint auf beste Weise die zuckrige Süße von Liv’s Bonbons mit der rauen Persönlichkeit von Vic, denn auch der Likör besticht einerseits durch süße Noten, hat aber auch eine raue Seite durch den Malt-Whisky als Basis.
Danke an dieser Stelle auch noch an Chris vom Whiskykoch der den Likör extra nachbestellt hat, damit ich diesen Artikel zeitnah zur Veröffentlichung des Buchs online stellen kann!
Ich hoffe ihr gebt Roman und Likör eine Chance und wünsche euch dabei viel Spaß !