Auch im Mai haben sich einige der üblichen Verdächtigen wieder zu einem 3D getroffen und da der Abend diesmal an  einem andern Wochentag stattfand, gab es sogar einen Neuzugang und ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten der Whiskytreffen.

Traditionsgemäß eichten wir auch diesmal wieder unseren Gaumen mit dem guten und bekannten Privat Stock Bland von Adelphi, um uns auf den Abend einzustimmen.

Whisky No. 1

Dann starteten wir in den eigentlichen Abend.
Das erste Destillat des Abends konnte uns beim Nosing mit leichter Fruchtigkeit, einem Hauch Vanille und Holznoten begeistern.

Diese Freude wurde lediglich durch eine leichte Sprittigkeit getrübt.
Leider fiel der Whisky beim Tasting dann ein wenig ab. Auf der Zunge waren zunächst süßliche Noten zu vermelden, die schnell in leichte Bitterkeit umschwenkten und neben einer leichten Malznote vornehmlich Pfeffer im Abgang zurückließen.
Das trübte das durchaus positive Nosing Bild und ließ den Whisky etwas unausgereift und nicht sehr komplex erscheinen.

Punkte die sich leider auch beim Voting bemerkbar machten. Der Whisky erhielt im Schnitt immer noch gute 5,8 Punkte bei einer Range von 5-7.

Es handelte sich um  einem 10 Jahre alten, in Oloroso Sherry Fässern gelagerten Wolfburn Single Malt, der mit 46% unfiltriert in die  Flasche gefüllt wurde

Whisky No. 2

Dieses Ergebnis ließ natürlich noch gut Luft nach oben, für die nächsten beiden Kandidaten und Kandidat Nummer 2 hatte es durchaus in sich.

Beim Nosing überzeugte der Tropfen durch würzige, an einen Kräutergarten erinnernde Noten. Ein vorherrschender Duft nach Nelke und der unterschwellige Geruch von Orangen, komplettierte das Bild.

Auch auf der Zunge machte dieser Whisky eine hervorragende Figur.
Ein Explosion von Süße auf der Zungenspitze machte schnell einem tollen Volumen Platz, voller Hol- und Malznoten.
Besonders interessant gestaltete sich auch der Abgang, denn er hatte nicht dieses typische, gern gesehene, lange Auslaufen,
sondern blieb einfach als Echo auf der Zunge.

Ein toller Tropfen und entsprechend positiv fiel auch die Wertung aus.

Der Whisky erzielte eine Durchschnittliche Wertung von stattlichen 7,6 Punkten.
Es handelte sich um die exklusive Deutschlandabfüllung der Ardnamurchan Distillery. Eine Single Cask Abfüllung in 59,7% Fassstärke.

Whisky No. 3

Blieb die Frage, wo sich unser letzter Kandidat des Abends einordnen würde.

Beim Nosing war vor allem eines festzustellen: Ein Übermaß an warmem, weichen, angenehmen Rauch.

Beim Tasting brillierte der Whisky durch eine weiche Süße zu beginn, die sich dann zugunsten voluminöser Holz- und Rauchnoten auflöste. Ein schöner Abgang mit einem Hauch Meersalz rundete das Bild ab.

Insgesamt fehlte diesem Whisky ein wenig die Komplexizität, was ihn den Sieg des Abends kostete. Trotzdem erreichte dieser leckere Laphroaig von House of McCullum mit 6,6 Punkten eine respektable Wertung.

Ich persönlich hatte ihn sogar noch etwas höher bewertet.

Wieder ein schöner Abend unter Whiskyfreunden.