Whisky 3D – Januar 2015 – Neues Jahr, neue Whiskys

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Ich hoffe alle meine Leser sind gut ins neue Jahr gestartet. Bei mir hat das Jahr recht arbeitsam angefangen und umso mehr habe ich mich auf den ersten Whisky 3D des Jahres gefreut, denn diese Abende bei Marion und Chris im Whiskykoch wirken immer herrlich entschleunigend.

Im Gegensatz zu den Vorjahren hieß es diesmal nicht: Neues Jahr neuer Eichwhisky, sondern es erwartete uns der gute und inzwischen allseits bekannte Dun Bheagan Blended Malt als Meßlatte für die Whiskys des Abends.

Unter dem Motto „Ohne Altersangabe“ starteten wir dann fröhlich in das Blind-Tasting.

Whisky 1

Beim ersten Whisky verriet uns Chris nur, dass es sich um einen Whisky mit 50% Fassstärke handeln würde, der weder kaltfiltriert noch gefärbt wurde. Mehr Infos gab es erst einmal nicht.
Der Whisky hat eine Intendantenwechsel Nase. Blumige Noten, insbesondere Veilchen kitzelten in Kombination mit einem Hauch Limette meine Nase, bevor sie dann von einer leichten Holznote abgelöst wurden.

Auch auf der Zunge stellten sich eher leichte Noten ein. Der Whisky hat süßliche Noten mit etwas Pfeffer im Abgang, was auf eine eher kurze Lagerdauer schließen lässt.

Meine persönliche Wertung für diesen Whisky lag bei 6/10 Punkten was sich im Nachhinein auch als die durchschnittliche Bewertung aller Teilnehmer herausstellte. Die Wertungen lagen mit einem Spektrum von 5-7 Punkten auch sehr nah beieinander.

Es handelte sich um einen Whisky aus Indien. Der Amrut Khadhambam, was soviel wie Mix bedeutet, hat eine kleine Odyssee durch Rum, Sherry und Brandy Fässer hinter sich. Die Herkunft erklärt auch die Pfeffrigkeit, die ich bereits anmerkte, denn durch die extrem warmen Temperaturen am Lagerort ist der Anteil an Agelsshare, also dem Teil der verdunstet, sehr hoch. Es ist durchaus nicht unüblich, dass ein 5 Jahre alter Amrut Whisky einen Angelshare von 45% aufweist, klärte Chris uns auf. Insofern ist mit einer sehr kurzen Lagerzeit bei diesem Whisky zu rechnen.

Amrut

 

 

 

Whisky 2

Der nächste Whisky spaltete die Meinungen deutlich, was umso verwunderlicher war, als dass es sich nicht um einen Vertreter der Ecke „Torf und Rauch“ handelte. Auch hier erfuhren wir wieder nicht was wir verkosteten und erhielten nur die Information, dass es sich um einen Whisky mit 46% Prozent handelte.

Der Whisky hinterlässt zunächst einmal in der Nase einen etwas zwiespältigen Eindruck. Leichte Rauch und Zitrusnoten verscmischen sich zu einer Kombination, die in Verbindung mit den Holzaromen (letzteres konnte man sich aber erst später zusammenreimen) eine leicht zwiebelartige Note ergab. Dies sorgte für einige Irritationen. Allerdings muss man auch zu Gute halten, dass die Flasche ganz frisch geöffnet wurde und der Whisky zu diesem Zeitpunkt noch keine Chance hatte sich richtig unter dem Einfluss von Luft zu entfalten. Später entwickelte sich eine nette Nase mit den erwähnten leichten Rauchnoten und dann doch deutlichen und auch angenehmen Holznoten.

Am meisten beeindruckte mich der Whisky jedoch auf Anhieb auf der Zunge. Schwer, ölig, ja fast likörig breitet sich der Whisky im gesamten Mundraum aus und verströmte angenehme süßliche Malz und Schokoladen Aromen. Der Whisky blieb lange auf der Zunge und brachte noch einen Hauch von Lakritz im Abgang mit.

Ein, aus meiner Sicht, sehr vielschichtiger Whisky, der mein persönlicher Tagessieger wurde mit 8/10 Punkten.

Allerdings kam er, wie eingangs erwähnt, nicht bei allen Teilnehmern gleich gut an und so schwankten die Punkte zwischen 2-8/10. Im Durchschnitt brachte er es nur auf 4,82 Punkte was an diesem Tag definitiv nur für den 3. Platz reichte.

Es handelte sich um den Blackadder „The Legendary“. Zu diesem Whisky gibt es die begründete Vermutung, dass es sich um einen Tullibardine handelt. Auch dieser Whisky, der zu der Blackadder Serie Small Batch Bottling  gehört, wurde einem Finish unterzogen, das wahrscheinlich der Grund für den recht Unterschiedlichen Eindruck des Whiskys ist. Der Whisky wurde in einem Zinfandel Fass nachgereift, ein Wein der ebenfalls immer wieder eher zwiespältige Meinungen und Bewertungen hervorruft.

Bei einer Menge von nur 144 Flaschen muss es wohl wirklich ein sehr, sehr kleines Fass gewesen sein 😀

 

the_legendary

 

 

Whisky 3

Zum Abschluss servierte uns Chris dann einen, von einigen Tastern sehsüchtig erwarteten, rauchigen Whisky mit ebenfalls 46%.

Rauch und Torf waren deutlich in der Nase präsent und paarten sich mit Vanille und Kräuternoten. Der Geschmack war ebenfalls rauchig und torfig, wie es die Nase bereits versprochen hatte, allerdings fand ich den ansonsten wirklich guten Tropfen etwas kurz im Abgang. Die dabei gezeigten pfeffrigen Noten ließen auch auf einen eher kurzen Reifeprozess schließen.
Dies ließ ihn auf meiner persönlichen Wertungsskala den 2. Platz einnehmen und auch in der Gesamt-Wertung des Abends bedeuteten 5,82 Punkten den 2. Platz. Der indische Whisky wurde somit unser Tagessieger.

Whisky 3 war ebenfalls ein Blackadder, diesmal dem schönen passenden Namen Peat Reek.

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