Gut anderthalb Stunden von Fort William entfernt liegt Blair Castle. Es bietet sich für einen Tagesausflug an, wenn das Wetter mal eher mittelprächtig ist, oder die Muskeln nicht willig für eine Wanderung sind.
Bekannt ist Blair Atholl weithin für die Ausrichtung der jährlich stattfindenden Atholl Gathering & Highland Games, aber ein Besuch lohnt sich auch abseits dieser Festtage.
Blair Castle wurde 1269 erbaut. Es ist Sitz der Familie Murray deren Familienoberhaupt den Titel „Duke of Atholl“ trägt. Eine Castle Tour ist natürlich Pflicht. Leider darf man im Inneren nicht photographieren, aber der Besucher kann sich auf interessante Waffensammlungen und 30 detailreich restaurierte Zimmer freuen. Anhand dieser verschiedenen Zimmer kann man auch sehr schön den Wandel von einer zweckmäßigen Burg bis hin zum viktorianischen Schloß nachvollziehen.
Sehenswert sind in jedem Fall auch die Blair Castle Gardens & Grounds und der Hercules Garden.
Neben einer Vielzahl von Statuen, die den liebevoll restaurierten Garten im gregorianischen Stil zieren, findet man auch ganz andere Ecken in den Gardens & Grounds.
Diese Grabsteine, unweit der Ruine einer alten Kapelle, könnten auch gut als Kulisse in einem Horrorfilm dienen. Da muss man nur seine Phantasie ein wenig spielen lassen.
Wer zwischendurch ein wenig Pause von Kunst & Kultur braucht, der kann sich im hauseigenen Castle Restaurant stärken. Wir haben dies zum Kaffee getan und uns durch die verschiedenen, sehr leckeren Kuchen gefuttert und dazu einen Kaffee genossen.
Whisky
Natürlich gibt es auch eine Destillerie in Blair Atholl die Blair Athol Distillery. Beim erstellen dieses Artikels fiel mir ein, dass ich schon seit längerer Zeit einen Whisky von dort besitze.
Es handelt sich um eine Abfüllung aus der Vintage Serie des unabhängigen Abfüllers Signatory, die leider nicht mehr erhältlich ist.
Der Blair Athol Highland Single Malt Vintage 1998 wurde 12 Jahre in Hogshead-Fässern gereift. Die Abfüllung erfolgte aus 2 Fässern und ergab 753 Flaschen. Der Whisky hat Trinkstärke mit 46% und ist weder gefärbt noch kühl filtriert.
Beim Nosing zeigt der Whisky feine Zitrus- und Frucht (Birnen???) -Noten, wenig Vanille und kaum Holz. Auf der Zunge ist der Whisky angenehm weich, leicht malzig und bietet nach hinten heraus schöne Holznoten, die in der Nase nicht zu erahnen waren. Trotz der Abfüllung in Trinkstärke bleibt der Whisky lange auf der Zunge. Ein leckerer Tropfen für Tage an denen mir der Sinn nach anderen Aromen als Rauch und Torf steht.