Rezension
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»Zur finstersten Stunde« von Meike Piechota, erschienen im Vajona Verlag
Inhalt:
Als die Überreste eines der mächtigsten Magier von London gefunden wird, sehen sich die Ermittler Gail McAlistor und Benedikt van Dyk gezwungen, Hilfe beim Prätorium anzufordern.
Ihnen wird die Primus des Princeps Noire, des Meisters der schwarzen Magie, zur Seite gestellt, die nicht nur durch ihr Auftreten und ihre ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden auffällt, sondern auch Constable van Dyk ordentlich den Kopf verdreht. Die Spuren des Verbrechens führen das Trio mitten in das Pulverfass eines Konflikts zwischen magischen und nichtmagischen Menschen, der zu eskalieren droht. Und ihre Ermittlungen könnten genau der Funke an der Zündschnur sein.
Meine Meinung:
Das Setting
Es ist eine außergewöhnliche Welt, in die mich Meike Piechota mit diesem Roman entführt hat. Ein London, nach einem großen, magischen Krieg, in dem sich elisabethanischer Chic mit modernen Elementen mischt und so die perfekte Basis für einen Fantasy gewürzten Krimi Noir bietet.
Das Ensemble
Der zu Anfang leicht naive, aufrechte Constable Benedikt van Dyk, seines Zeichens Wassermagier, der brummige, abgeranzte Ermittler Gail McAlistor, dem magische Begabung fehlt, und die stilbewusste Schwarz-Magierin Fleur de la Croix, bilden ein spannungsgeladenes Ermittler Trio, dem man gerne bei der Arbeit zusieht.
Wer hier mit wem zusammen- oder vielleicht auch gegeneinander arbeitet kristallisiert sich erst im Laufe der Handlung heraus. Da man immer wieder zwischen der Perspektive von Fleur und Benedikt (aber nicht nur zwischen den beiden) wechselt, bekommt man als Leser einen guten Einblick in die Köpfe dieser beiden Protagonisten.
Geschickt springt Meike Piechota dabei auch noch zwischen zwei Zeitebenen und verleiht den Figuren auf diesem Weg noch mehr Tiefe und beleuchtet die Hintergründe so manchen Verhaltens. Insbesondere Fleur de la Croix hat mir als Figur sehr gut gefallen, denn sie bleibt trotz der Rückblicke in ihre Vergangenheit faszinierend undurchschaubar.
Stimmung und Handlung
Die Stimmung ist titelgerecht düster und die Verbrechen nicht unbedingt etwas für schwache Mägen.
Die Gesellschaft, des Romans ist von großen Macht- und Wohlstandsgefällen geprägt und die Autorin zeigt hier sehr anschaulich, wie schnell bei einer solchen Schieflage ein kleiner Funke genügt, um den Frieden kippen zu lassen.
Menschliche Abgründe in Konfliktsituationen werden dabei genauso beleuchtet, wie die schmale Grenze zwischen Machtlosigkeit und feigem Wegsehen.
Für die Spannung des Plots hat Meike eine ordentliche Anzahl an falschen Fährten ausgelegt, denen ich nur zu gerne gefolgt bin. Die Story bleibt so bis zum dramatischen Finale zu jeder Zeit spannend und zwischendurch kann man sich in wilden Spekulationen über den möglichen Täter ergehen.
Viel tragen dazu auch die sozialkritischen und psychologischen Motive bei, die in die Story eingearbeitet sind. Die Handlungen und Beweggründe der einzelnen Akteure bleiben so jederzeit nachvollziehbar.
Fazit
Ein fantastisches Buch das mich in einen Tunnel gezogen hat und das beim Lesen wie ein Film hinter meinen Augen abgelaufen ist.
»Zur finstersten Stunde« ist ein spannender Fantasy-Krimi mit düsterer Atmosphäre und einer ordentlichen Portion Magie als Zutat.
© Cover: Vajona Verlag